Anastasia (2): Erlanger Ärzte wollen ihr Gehör retten
ERLANGEN Musik, Geräuschen oder Stimmen zu lauschen – für die kleine Anastasia (2) war das lange Zeit undenkbar. Denn das Mädchen aus Moldawien kam taub zur Welt, aber ihr Hörnerv ist noch intakt. In ihrer Heimat, einem der ärmsten Länder Europas mit unterfinanzierter Krankenversorgung, gab es für die Kleine trotzdem keine Hoffnung.
Doch ihre Großeltern, die in Dinkelsbühl leben, hatten den rettenden Einfall: Sie sammelten Spenden für ihre Enkelin und wandten sich an die Erlangener HNO-Klinik. Die Mediziner dort vollbrachten ein erstes Wunder: Sie setzten Anastasia eine Hörprothese ein – ein Cochlear Implantat (CI). „Wir sind auf einem guten Weg, Anastasia macht gute Fortschritte“, meint der behandelnde Arzt Ulrich Hoppe, Leiter des Cochlear-Implant-Centrums Cicero. „Doch ohne ein weiteres Implantat wird der Hörnerv des anderen Ohres verkümmern.“
Nur der zweite Eingriff kann helfen
Aber die wichtige Operation ist für die Eltern der Kleinen unbezahlbar: Sie verdienen nur 80 Euro im Monat. Allein der Eingriff kostet jedoch 30.000 Euro. Dazu kommen weitere 20.000 Euro für Therapie, Hör- und Sprachtraining. Denn das CI, das sich aus Sprachprozessor, Mikrofon sowie Implantat mit Magnet und Elektroden zusammensetzt, überträgt nur akustische Reize. Diese muss Anastasia erst wie eine Fremdsprache lernen zu verstehen.
Seit der OP betreuen Experten in der Erlangener HNO-Klinik die Zweijährige. Ihre Familie hofft, dass bald der zweite Eingriff Anastasias Gehör retten wird. „Wir hoffen, dass wir genug Spenden für die OP und die Therapie sammeln können“, sagt ihr Opa Herbert Seibel. Dann könne Anastasia ein normales Leben führen – voller Musik und Stimmen.
Spendenkonto: Stichwort „Hilfe für Anastasia“ Sparkasse Dinkelsbühl, Konto-Nr.: 470500, BLZ: 76551020 oder Verein „Hören schenken“ Sparkasse Erlangen: Konto-Nr.: 600 351 49, BLZ: 763 500 00.
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