Analyse: Passau leidet am meisten unter Starkregen
Berlin (dpa/lby) - Passau ist die in den vergangenen Jahren am schwersten von Starkregen getroffene Stadt des Freistaats. Das geht aus einer Langzeitanalyse der durch sintflutartige Regenfälle von 2002 bis 2017 verursachten Schäden hervor, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und der Deutsche Wetterdienst am Montag in Berlin veröffentlichten.
Demnach traf es die Stadt am Zusammenfluss von Inn und Donau am häufigsten: Mehr als ein Fünftel der Wohnhäuser - im Schnitt 208 von 1000 Wohngebäuden - wurde durch extreme Regenfälle in Mitleidenschaft gezogen. Der Durchschnittsschaden belief sich auf 11 862 Euro. Insgesamt bezifferte der GDV die Starkregenschäden in Bayern auf 1,5 Milliarden Euro.
Vier der fünf von 2002 bis 2017 am stärksten getroffenen Städte und Kreise liegen in Niederbayern: Neben Passau sind das die Kreise Rottal-Inn und Kelheim sowie die Stadt Straubing. Die nicht-niederbayerische Ausnahme war Erlangen. Typische Schäden sind vollgelaufene Keller und nasse Wände.
Die Studie bedeutet aber nicht, dass das auch in Zukunft so bleiben müsste: "Unsere Untersuchung zeigt, dass jeder Ort in Deutschland quasi gleich stark von solch gefährlichen Regenmengen bedroht ist", erklärte Wetterdienst-Experte Andreas Becker. "Gegenden, die im Untersuchungszeitraum nur wenige Schäden durch Starkregen erlebten, haben bislang schlicht Glück gehabt."
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