Amylose und Altes Testament
35500 bayerische Schüler haben gestern ihre ersten schriftlichen Klausuren abgelegt. Wie viel wissen Sie noch aus der Schulzeit? Die AZ zeigt Auszüge aus den aktuellen Aufgaben
Sie haben Nachtschichten zum Büffeln eingelegt, viel Kaffeegetrunken und zwischendrin gewiss die ein oder andere Panik-Attacken geschoben. Für 35500 bayerische Gymnasiasten hat gestern das Abitur begonnen. Zum Auftakt waren die schriftlichen Grundkursprüfungen dran. Danach gilt es, je eine weitere schriftliche Prüfung in den beiden Leistungskursfächern durchzustehen. Das Colloquium, die mündliche Prüfung, wird zwischen dem 7. und 11. Juni sein. Durchfallen tut kaum einer in Bayern. „Mit 99 Prozent haben wir die höchste Bestehensquote aller Bundesländer“, sagt Max Schmidt, Chef des Bayerischen Philologenverbandes.
Der diesjährige Jahrgang ist der vorletzte, der noch nach den Vorgaben des neunjährigen Gymnasiums (G 9) Abitur schreibt. Im nächsten Jahr werden Schüler sowohl nach acht- als auch nach neunjährigem Gymnasium Abitur machen. Die AZ zeigt Auszüge aus den Abi-Aufgaben.
DEUTSCH
Erörterung: „Literatur zeigt nicht nur die Wirklichkeit auf, wie sie ist: Sie zeigt die Spannung zwischen dem, was ist, und dem, was sein könnte und sein sollte. Literatur hat also von Haus aus utopischen Charakter (gleichgültig, wie tief verborgen oder wie sichtbar dieser Anspruch ist).“ Hilde Domin, Gesammelte Essays. Heimat in der Sprache)
Klären Sie den Begriff „Utopie", erläutern Sie das Zitat und setzen Sie sich ausgehend von Ihren Ergebnissen kritisch mit der Frage auseinander, inwieweit Literatur „von Haus aus utopischen Charakter" hat! Ziehen Sie dazu geeignete Beispiele Ihrer Wahl heran!
RELIGION
1. „Freiheit ist ein Gut, das stark macht. Aber es darf nicht zum Recht des Stärkeren werden.“ (Bundespräsident Horst Köhler in seiner Berliner Rede vom 24.03.2009)
1.1 Entwickeln Sie aus zentralen Texten des Alten und Neuen Testaments das christliche Freiheitsverständnis!
1.2 Begründen Sie, warum das „Recht des Stärkeren“ mit den Grundsätzen des biblisch-christlichen Menschenbildes unvereinbar ist.
MATHEMATIK
Wahrscheinlichkeitsrechnung:
Die Klasse 7a fährt ins Skilager. Alle 11 Jungen und alle 18 Mädchen nehmen an dem einwöchigen Skikurs teil.
1. In der Unterkunft stehen für die 18 Mädchen der Klasse ein Sechsbett-, ein Fünfbett-, ein Vierbett- und ein Dreibettzimmer zur Verfügung. Wie viele verschiedene Möglichkeiten gibt es, die Mädchen so auf die vier Zimmer zu verteilen, dass jedes Zimmer voll besetzt ist?
6. Bei einem Abfahrtslauf der fortgeschrittenen Skifahrerinnen und Skifahrer der Klasse 7a werden die Startnummern von 1 bis 20 zufällig von den 20 Teilnehmern gezogen. Unter ihnen sind die 3 Mädchen aus dem Dreibettzimmer. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese 3 Mädchen
a) unter den ersten zehn Startern sind?
b) aufeinander folgende Startnummern ziehen?
BIOLOGIE
1. Bei der Kartoffelsorte „Amflora“ wurde durch eine gentechnische Veränderung erreicht, dass die in der Kartoffelknolle enthaltene Stärke nicht wie üblich aus Amylose und Amylopektin, sondern nur noch aus Amylopektin besteht. Amylopektin ist besser für die industrielle Weiterverarbeitung geeignet. An der Bildung von Stärke sind mehrere Enzyme, die zur Stoffgruppe der Proteine gehören, beteiligt.
1.1. Beschreiben Sie unter Mitverwendung von beschrifteten Skizzen die Vorgänge am Ribosom, die dort zur Bildung eines Proteins ablaufen!
2. Neben der ungeschlechtlichen (vegetativen) Vermehrung über Knollen können sich Kartoffelpflanzen auch geschlechtlich durch Verschmelzung zweier Keimzellen fortpflanzen.
2.1 Nennen Sie jeweils den Kernteilungstyp, der für die Bildung von Zellen bei der vegetativen Vermehrung bzw. der Bildung von Keimzellen verantwortlich ist, und beschreiben Sie unter Mitverwendung beschrifteter Schemazeichnungen den Kernteilungstyp bei der vegetativen Vermehrung! Gehen Sie dabei von einer Zelle mit 2n = 4 Chromosomen aus.
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