Amtsgericht eröffnet im Fall Loewe das Insolvenzverfahren

Die Abwicklung des traditionsreichen fränkischen TV-Geräteherstellers Loewe geht weiter. Oder kommt doch noch ein Investor? Die Beschäftigten haben jedenfalls gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
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"Justizgebäude I" steht am Eingangsbereich der Justizbehörden in Coburg. Foto: Daniel Karmann/Archivbild
dpa "Justizgebäude I" steht am Eingangsbereich der Justizbehörden in Coburg. Foto: Daniel Karmann/Archivbild

Kronach (dpa/lby) - Das Amtsgericht Coburg hat am Montag das Insolvenzverfahren über das Vermögen des Kronacher Fernsehherstellers Loewe eröffnet. Zugleich sei Rechtsanwalt Rüdiger Weiß offiziell zum Insolvenzverwalter bestellt worden, teilte ein Sprecher des Gerichts mit. Loewe hat nach jahrelanger Krise den Betrieb eingestellt. Der Großteil der mehr als 400 Mitarbeiter ist freigestellt.

Nach Angaben von Weiß verbleibt eine Kernmannschaft von 10 bis 15 Mitarbeitern an Bord, die in den kommenden Monaten nach einem rettenden Investor suchen wird. Der Insolvenzverwalter aus Bayreuth und der Loewe-Betriebsrat wollen bis Mitte Juli einen Sozialplan für die Belegschaft aushandeln.

Aus Sicht von Arbeitsmarktexperten haben die Beschäftigten gute Chancen auf einen neuen Job. Unter den 400 Mitarbeitern seien nur 26 Helfer, der Rest seien Fachkräfte, teils mit Meistertitel, viele hätten ein Studium teils mit Doktortitel, sagte Matthias Klar, Sprecher der Arbeitsagentur Bamberg/Coburg. "Es gibt schon Anfragen von Arbeitgebern aus der Region, aber auch überregional", sagte Klar. Der große Vorteil sei, dass sich die Belegschaft intern immer weitergebildet habe und nun entsprechend begehrt sei.

Nichtsdestotrotz sei der Verlust des alten Arbeitsplatzes fast immer ein Schock, meinte Klar. Und: "Einige Verlierer wird es immer geben." Der Raum Kronach verzeichnet mit 2,8 Prozent Arbeitslosigkeit eine sehr niedrige Quote an Erwerbslosen.

Das Traditionsunternehmen Loewe befindet sich tief in den roten Zahlen. Um profitabel zu arbeiten, müsste Loewe 180 Millionen Euro Umsatz erwirtschaften, tatsächlich waren es 2018 nur 120 Millionen.

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