Amok-Lauf von Ansbach: Die Schüler leiden noch immer
Das Gymnasium Carolinum bekommt jetzt einen eigenen Schulpsychologen
ANSBACH Nach dem Amoklauf von Georg R. (18) bekommt das Ansbacher Gymnasium Carolinum einen eigenen Schulpsychologen. Es handelt sich dabei um einen speziell ausgebildeten Lehrer, der auch noch Mathematik unterrichtet, sagte Schulleiter Franz Stark. „Den bekommen wir im Rahmen der normalen Lehrerzuweisung mit dem Halbjahreswechsel im Februar.“ Während bisher in Ansbach ein Schulpsychologe für drei Gymnasien zuständig war, stehe dieser ausschließlich dem Carolinum zur Verfügung.
In dem Gymnasium in der Ansbacher Altstadt war Georg R. am 16. September Amok gelaufen. Aus Hass auf die Menschheit wollte er mit Molotowcocktails die Schule niederbrennen und die flüchtenden Schüler töten. Der mit zahlreichen Messern und einer Axt bewaffnete Schüler verletzte dabei zwei Mädchen schwer. Sie nehmen inzwischen wieder am Unterricht teil. Gerog R. wurde durch Schüsse aus einer Polizeiwaffe gestoppt.
Der Prozess soll "zügig" eingeleitet werden
Nach Angaben der Leiterin des Nachsorgeteams, Petra Lehmann, ist der Beratungsbedarf bei den betroffenen Schülern deutlich zurückgegangen. „Das sind nur noch einzelne Fälle“, sagte sie. Aktuell seien vier Psychologen noch vier bis fünfmal pro Woche in der Schule. Nach dem Zwischenzeugnis würden sich diese jedoch zurückziehen.
Die Staatsanwaltschaft Ansbach erwartet, dass das psychiatrische Gutachten über den Amokläufer binnen der nächsten 14 Tage vorliegt.
Dann werde man „zügig“ den Prozess vor dem Amtsgericht Ansbach einleiten, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Gerhard Karl. Der 18 Jahre alte Täter liegt noch immer auf der Krankenstation der Justizvollzugsanstalt Würzburg.
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