Ammoniak-Unfall: Panik im Freibad

KULMBACH - Gasalarm in Oberfranken: Beim Austritt von Ammoniak sind im Freibad von Kulmbach am Sonntag 55 Menschen verletzt worden. Die Anlage wurde evakuiert. Rund 150 Retter waren im Einsatz.
Der Rettungsdienst sprach am späten Abend von 55 Verletzten. 25 von ihnen wurden vorsorglich zur Untersuchung in Kliniken gebracht, wie der Rettungsdienst-Koordinator Armin Schicker sagte. Unter den Opfern war auch ein Baby. Die Verletzten wurden mit einem Kortisonspray behandelt. Nach Angaben der Polizei ereignete sich der Unfall gegen 15.50 Uhr. Eine Bademeisterin alarmierte die Rettungskräfte, als sie feststellte, dass aus einem Überdruckventil Ammoniakgas austrat.
Vor Ort waren nach Angaben des Rettungsdienstes 140 Helfer. „Es war alles unterwegs, was Räder hatte und laufen konnte“, sagte Polizeisprecher Michael Hübsch. Neben Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei und Technischen Hilfswerk waren auch zwei Rettungshubschrauber im Einsatz, die aus Nürnberg und Bayreuth gerufen wurden und Notärzte an Bord hatten.
Die Ursache für den Gasaustritt war vermutlich ein technischer Defekt. Die genauen Umstände sollen die Ermittlungen klären.
Ammoniak ist ein stechend riechendes, farbloses und giftiges Gas. Es wirkt als Reizgas vor allem auf Atemorgane und kann im schlimmsten Fall zum Erstickungstod führen. Die Beschwerden können noch Stunden nach dem Kontakt andauern. (AP)