Am Nürnberger Flughafen: Panik im Flugzeug!
Kurz nach dem Start drang Qualm aus den Belüftungsschlitzen in die Kabine.
NÜRNBERG Panik in einem Flieger der Air Berlin: Beim Start füllt sich die Kabine plötzlich innerhalb von Sekunden mit Rauch. Passagiere schreien: „Stopp halt!“ Doch die Boeing hebt ab. Nach nur wenigen Minuten können die Fluggäste im wahrsten Sinne des Wortes aufatmen: Es waren nur Rückstände von Enteisungsflüssigkeit!
Im Winter müssen Flieger vor dem Start enteist werden – ein Grund, warum es derzeit auf so vielen europäischen Flughäfen zu Verspätungen und Ausfällen kommt. Tragflächen, Höhen- und Seitenleitwerk, der Rumpf und natürlich die Triebwerke müssen gründlich von Schnee und Eis befreit werden.
Mit fünf Stunden Verspätung rollte die Boeing auf die Startbahn
„Das geschieht durch Aufspritzen einer Mischung aus Glycol und Wasser“, erklärt Reto Manitz, Sprecher am Nürnberger Airport. Zwischen 300 und 6000 Liter der 60 Grad heißen Lösung werden auf den betreffenden Stellen der Maschinen verteilt. Die Prozedur dauert zwischen 15 und 40 Minuten.
Auch Reinhold H. und seine Frau mussten vor dem Start nach Teneriffa warten, bevor ihre Maschine endlich startklar war. Mit fünf Stunden Verspätung rollte die Boeing 737-800 auf die Startbahn. Flug Nummer AB 3138 war bereit.
"So etwas kann passieren. Wir sind im Winter!“
Doch kurz nach dem Abheben machte sich Rauch in der Kabine breit. „Es drang aus den Schlitzen, füllte den Raum innerhalb von Sekunden“, beschreibt Reinhold H., „sogar im Gesicht der vorne sitzenden Stewardess war Panik zu erkennen.“
Das Kabinenpersonal setzte sich mit dem Piloten in Verbindung. Wenige Augenblicke später die erlösende Entwarnung: Es waren ungefährliche Rückstände von Enteisungsflüssigkeit. „Die drangen durch die Klimaanlage ein“, erklärt AirBerlin-Sprecherin Silke Manitz. „Es war keine Gefahrensituation. So etwas kann passieren. Wir sind im Winter!“ au
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