Altenheim-Drama: Oma (88) erstickt im neuen Gitterbett!

Die Seniorin geriet mit dem Kopf zwischen zwei Leisten. Ihr Leichnam wurde erst nach Stunden entdeckt. War der Monteur daran schuld?
FÜRTH Schreckliches Todesdrama in einem Fürther Seniorenheim! Hilflos eingeklemmt im Holzrahmen ihres Bettes starb Heimbewohnerin Babette K. (88) auf qualvolle Weise. Die Polizei ermittelt.
Der eigentliche Ablauf der Tragödie ist weitgehend geklärt. Babette K. lag in einem Bett, an dem an der Längsseite zwei Holzlatten angebracht waren. Die Vorrichtung dient zum Schutz: Sie soll verhindern, dass alte Menschen herausfallen können.
In ihrem Fall war es anders. Ob Oma Babette das Bett von sich aus verlassen wollte oder durch eine Bewegung im Schlaf auf die Seite rutschte, ließ sich im Zuge der Ermittlungen nicht mehr feststellen. Tatsache jedoch ist, dass ihr Körper unter der hölzernen Begrenzung hindurchrutschte – und sie mit dem Kopf hängen blieb. Dabei drückte die untere Holzlatte so unglücklich gegen ihren Hals, dass sie keine Luft mehr bekam. Aus dieser misslichen Lage konnte sie sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien – und auch nicht mehr um Hilfe rufen. Sie erstickte langsam und qualvoll.
Ähnlicher Fall bereits im letzten Jahr
Eine Pflegerin des Heims, die von Zeit zu Zeit in den Zimmern nach dem Rechten sah, entdeckte einige Zeit später die leblose Rentnerin, rief sofort einen Arzt. Doch auch der konnte Babette K. nicht mehr helfen. Sie war bereits längere Zeit tot. Die Heimleitung schaltete die Behörden ein.
Die bisherigen Ermittlungen ergaben, dass das Seniorenheim (betreutes Wohnen) offenbar keine Schuld trifft. Jetzt richtet sich das Augenmerk auf den Lieferanten des Bettes, ein Fachgeschäft für Sanitätsbedarf. Mit dieser Firma hatte Babette K. einen Vertrag abgeschlossen. So wie es aussieht, wurde das Bett in Einzelteilen geliefert und von einem Mitarbeiter des Geschäfts vor Ort zusammen gebaut.
Dabei dürfte ein schwerwiegender Fehler passiert sein. Die untere Begrenzungsleiste hätte fest montiert werden müssen, was jedoch nicht geschah. Sie ließ sich nach oben schieben und ermöglichte, dass der Körper der Frau durchrutschen konnte. Für Oma Babette war es ihr Todesurteil. Die Polizei versucht nun herauszufinden, wer der Monteur war.
Ein ähnlicher Zwischenfall hatte sich im vergangenen Jahr bereits in einem Nürnberger Altenheim ereignet. Auch damals blieb eine alte Dame mit dem Kopf zwischen den Gittern stecken und erstickte.
Helmut Reister