Als CSU-Politiker Imhof für Udo Jürgens Groupies besorgte
...und SPD-Fraktions- Chef Schönfelder erkennt den Europa- Kandidaten seiner Partei nicht: AZ- Stammtisch am Volksfest!
NÜRNBERG Das waren noch Zeiten: Als Lehrbub war Hermann Imhof (56) einst im Nürnberger Grand Hotel angestellt. Und hatte dort einige pikante Aufträge zu erledigen. Davon schwärmte der CSU-Landtagsabgeordnete jetzt beim AZ-Politikstammtisch beim Hax’n Liebermann.
„Ich musste die weiblichen Fans zum Zimmer führen, die Udo Jürgens damals bei seinem Auftritt zu sich eingeladen hat“, erinnert sich der Sozialexperte, der im Grand Hotel auch eine Frau kennen lernte. Und anders als Jürgens für immer bei ihr blieb: „Wir haben geheiratet“, lachte er.
Grund zur Freude hatte auch Wirtschaftsreferent Roland Fleck – noch: „Wir spüren im Vergleich zu anderen Kommunen bis jetzt kaum Auswirkungen der Wirtschaftskrise. Fleck weiß aber sehr wohl: „Die Folgen, zum Beispiel bei der Gewerbesteuer, werden auch wir wohl bald zu spüren bekommen.“
Noch von den Feierlichkeiten zu seinem 60. Geburtstag am Ostermontag schwärmte CSU-Rathausvize Kilian Sendner: „Wir haben beim Gutmann am Dutzendteich bis zum frühen Morgen gefeiert.“ Da hörte Umweltreferent Peter Pluschke aufmerksam zu: „Ich werde im Oktober 60“, schmunzelte er. „Mal schauen, ob ich das überbieten kann.“
Bereits als Fünfjährige hat Julia Lehner an der Schießbude trainiert – und bewies auf dem Festplatz, dass sie nichts verlernt hat. Für acht Treffer bei zehn Schüssen erhielt sie einen Plüschteddy mit rotem Herz.
Das hat auch Piotr Dronzynski. Er kandidiert für die SPD für das Europaparlament – und weiß, dass er heuer bestimmt nicht nach Brüssel gehen wird. „Ich stehe auf Platz 80 der Bundesliste. Derzeit haben wir 23 Abgeordnete.“ Trotzdem macht er mit ganzem roten Herzen Wahlkampf. „Ich bin rund um die Uhr für die Partei unterwegs. Jetzt geht es darum, dass mich die Leute kennenlernen!“ Das ist bitter nötig. So fragte Gebhard Schönfelder, als Chef der Rathaus-SPD eigentlich im Führungszirkel seiner Partei, wer denn der Herr neben Stadtrat Lorenz Gradl sei. Peinlich, er kannte seinen Genossen Europakandidaten nicht!
Auch Michael Frieser, Chef der Rathaus-CSU, läuft sich für den Wahlkampf warm. Im September will er für den Nürnberger Süden in den Bundestag einziehen. Drei bis fünf Wahlkampftermine absolviert er derzeit täglich. Für ihn heißt das: früh aufstehen. „Früher begann mein Arbeitstag erst um halb zehn.“ Jetzt muss er um sieben Uhr raus!
Da hat Nürnbergs SPD-Chef Christian Vogel bereits alle Zeitungen gelesen. „Ich bin ein Frühaufsteher!“ Auch er hat viel zu tun und ist heuer nicht nur in zwei Wahlkämpfe eingespannt. Er muss auch noch eine Großveranstaltung im Dezember planen. „Wir haben heuer so viele Mitglieder-Ehrungen wie noch nie.“ OB Ulrich Maly ist seit 25 Jahren bei der SPD, Bürgermeister Horst Förther seit 40 und Ehrenvorsitzender Willy Prölß seit 60 Jahren. aha/mir