2025 ist das Jahr voller Jubiläen: Von König Ludwig I. bis zum FC Bayern

Vor 200 Jahren wird Ludwig I. zum König ernannt – damit ändert sich in Bayern vieles. Im Jahr 2025 steht aber nicht nur sein Jubiläum an. Auch die Nürnberger Prozesse, der FC Bayern und andere Ereignisse feiern Jahrestage im Freistaat.
AZ/ dpa |
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König Ludwig I. ließ auch die Feldherrnhalle in München errichten. (Archivbild)
König Ludwig I. ließ auch die Feldherrnhalle in München errichten. (Archivbild) © Peter Kneffel/dpa

Was bewegte die Menschen in Bayern vor 80, vor 200 oder vor 500 Jahren? Welche Großereignisse gibt es 2025 im Freistaat? Eine Auswahl von wichtigen Ereignissen und Jubiläen zeigt: Das Kriegsende vor 80 Jahren ist ein wichtiger Anlass für historische Rückblicke, unter anderem im Fokus: Nürnberg, wo im November 1945 der Prozess gegen führende Nationalsozialisten begann.

80 Jahre nach Kriegsende

Es dauerte einige Wochen, bis die Nazi-Herrschaft in allen bayerischen Landesteilen im Frühjahr 1945 beendet war. Während in einigen Regionen schon die US-Armee einmarschiert war, klammerten sich anderswo noch die NSDAP-Funktionäre an ihre Macht. Große Städte wie Nürnberg oder Würzburg waren in den Bombennächten zu großen Teilen zerstört worden. 

Symbolträchtige Ziele, die die Alliierten einnahmen, gab es in Bayern einige: Nürnberg, die Stadt der Reichsparteitage, München oder der Obersalzberg als Ferienquartier Hitlers. Und Konzentrationslager, die für das beispiellose Grauen der NS-Herrschaft stehen: Dachau und Flossenbürg, wo noch im April 1945 der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer getötet wurde. Auf den Todesmärschen kurz vor Kriegsende starben Tausende KZ-Insassen.

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80 Jahre Nürnberger Prozesse

Am 20. November 1945 begann in Nürnberg der Prozess gegen 21 führende Nationalsozialisten, unter anderem Hitlers Stellvertreter Rudolf Heß, Reichsmarschall Hermann Göring und NS-Außenminister Joachim von Ribbentrop. Damit mussten sich erstmals in der Geschichte Vertreter eines Staates wegen ihrer Verbrechen vor Gericht verantworten. 

Die Alliierten richteten damals einen Internationalen Militärgerichtshof ein, für den sie sich zuvor auf einheitliche Rechtsmaßstäbe geeinigt hatten. Damit legten diese den Grundstein für die internationale Strafgerichtsbarkeit. Der Prozess endete fast ein Jahr später mit zwölf Todesurteilen. 

Im "Memorium Nürnberger Prozesse" erinnern Ausstellungsstücke wie die historischen Anklagebänke an die Verfahren gegen hochrangige Nazis. (Archivbild)
Im "Memorium Nürnberger Prozesse" erinnern Ausstellungsstücke wie die historischen Anklagebänke an die Verfahren gegen hochrangige Nazis. (Archivbild) © Daniel Karmann/dpa

Das Memorium Nürnberger Prozesse, ein Museum im Justizpalast in Nürnberg, zu denen auch der Original-Gerichtssaal von damals gehört, befindet sich eigenen Angaben nach in der Planung zum 80. Jahrestag. Am Abend des 20. November sei ein Science Slam im Gerichtssaal 600 geplant. Am darauffolgenden Wochenende gibt es Tage der offenen Tür. 

500 Jahre Bauernaufstand in Memmingen

Im Haus der Kramerzunft in Memmingen versammelten sich im Jahr 1525 Bauern, um in zwölf Artikeln Freiheit und Mitbestimmung zu fordern. Die Forderungen verbreiteten sich damals überregional. In einer Wanderausstellung des Bayerischen Landtags wurde das damalige Geschehen als frühestes demokratisches Ereignis im Land vorgestellt, auch bundesweit gilt Memmingen als ein zentraler Ort der deutschen Demokratiegeschichte. Im kommenden Jahr will die Stadt Memmingen das Jubiläum groß feiern, unter anderem ist eine Ausstellung gemeinsam mit dem Haus der Bayerischen Geschichte geplant.

Vor 200 Jahren wird Ludwig I. König 

Im noch jungen Königreich Bayern kam im Herbst 1825 Ludwig I. auf den Thron. Er verwandelte sein Reich in eine große Baustelle: München ließ er zur Kunstmetropole umgestalten, unter anderem Pinakothek, Feldherrnhalle, Staatsbibliothek und Ludwigskirche errichten, er veranlasste den Bau der Walhalla an der Donau, außerdem ließ er den Ludwig-Donau-Main-Kanal und die erste Eisenbahnlinie Deutschlands zwischen Nürnberg und Fürth anlegen. Und auch das Oktoberfest verdanken die Bayern ihm, hat es doch seinen Ursprung in der Hochzeitsfeier des damaligen Kronprinzen mit Therese von Sachsen-Hildburghausen.

Ludwig I. ließ den Münchner Königsplatz gestalten. (Archivbild)
Ludwig I. ließ den Münchner Königsplatz gestalten. (Archivbild) © Sven Hoppe/dpa

Das Haus der Bayerischen Geschichte widmet Ludwig I. vom 10. Mai bis 9. November 2025 eine Landesausstellung in Regensburg. Bemerkenswert ist auch das Ende seiner Herrschaft: Anders als üblich endete sie nicht mit dem Tod, sondern mit der Abdankung 1848 in den revolutionären Wirren. 

Vor 200 Jahren wird aus Baiern Bayern

Ludwig I. war großer Anhänger der Kultur des antiken Griechenlands. Deshalb schenkte er seinem Baiern ein griechisches Ypsilon. Fortan hieß sein Reich also Bayern. Das Dekret stammt aus dem Oktober 1825.

125 Jahre FC Bayern

Der FC Bayern München kennt viele Superlative – unter anderem ist er Rekordmeister in Deutschland und ist mit rund 382.000 Vereinsmitgliedern der mitgliederstärkste Sportverein der Welt. Die Bayern sind der mit Abstand bekannteste deutsche Fußball-Verein im Ausland, ob Müller, Beckenbauer, Hoeneß, Rummenigge, Ballack, Neuer – fast alle, die im deutschen Fußball Rang und Namen hatten, landeten früher oder später beim FC Bayern. Legendär ist der gleichsam selbstbewusste wie eigensinnige Anspruch "Mia san mia". 

125 Jahre alt wird der Club im Jahr 2025. Gefeiert werden soll unter anderem mit einem Legenden-Turnier zu Ehren des verstorbenen Franz Beckenbauer. Und vielleicht mit Titeln, nachdem es in der vorigen Saison ungewohnter Weise nicht geklappt hat? Nach dem Aus im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen bleiben zwei Chancen - Meisterschaft und Champions League.

Der FC Bayern lädt im Jubiläumsjahr 2025 zu einem Turnier zu Ehren von Franz Beckenbauer. (Archivbild)
Der FC Bayern lädt im Jubiläumsjahr 2025 zu einem Turnier zu Ehren von Franz Beckenbauer. (Archivbild) © Andreas Gebert/dpa

Champions-League-Finale in der Allianz Arena  

Ein "Finale dahoam" für Harry Kane, Jamal Musiala und Co. – das wär's! Die Uefa hat das Finale der Champions League nach München vergeben, am 31. Mai geht es los. Derzeit läuft noch die Gruppenphase, noch ist also nicht abzusehen, wer sich dann gegenüberstehen wird. 2012 gastierte das Endspiel der Champions League schon einmal in Bayerns Landeshauptstadt – mit unrühmlichem Ende für den FC Bayern: Das Team unterlag unglücklich im Elfmeterschießen gegen den FC Chelsea. Drama statt "Party dahoam". 

In der Allianz Arena steigt 2025 das Champions-League-Finale. (Archivbild)
In der Allianz Arena steigt 2025 das Champions-League-Finale. (Archivbild) © Sven Hoppe/dpa

30 Jahre Rock im Park 

Vom 6. bis 8. Juni pilgern wieder Hunderttausende Musikfans nach Nürnberg zu Rock im Park, das 2025 sein 30-jähriges Bestehen feiert. Das Zwillingsfestival Rock am Ring in der Eifel gibt es gar seit 40 Jahren. Zum Jubiläum haben die Veranstalter 100 Acts angekündigt, die diesmal auf vier Bühnen spielen sollen. Sonst waren es bei Rock im Park immer drei Bühnen. Headliner sind in diesem Jahr Slipknot, Bring Me The Horizon, The Prodigy, Korn und K.I.Z. 

"Rock im Park" lockt Musikfans nach München. (Archivbild)
"Rock im Park" lockt Musikfans nach München. (Archivbild) © Daniel Karmann/dpa

Das Musikfestival fand unter dem Namen "Rock im Park" erstmals 1995 im Münchner Olympiastadion statt. 1997 zog es nach Nürnberg, zunächst mit Hauptbühne im Fußballstadion, später auf dem ehemaligen NS-Reichsparteitagsgelände. 2020 und 2021 musste das Festival im Zuge der Corona-Pandemie ausfallen. Im vergangenen Jahr kamen dem Veranstalter zufolge rund 80.000 Menschen. Für das Festival 2025 waren demnach Anfang Dezember bereits 60.000 Karten verkauft. 

Ein durchschnittliches Konzertjahr

Adele in der eigens aufgebauten Arena, Taylor Swift im Olympiastadion, Coldplay ebenso - das Konzertjahr 2024 in München war herausragend. 2025 geht es durchschnittlicher zu. Dua Lipa und Robbie Williams kommen in die Olympiahalle. Guns n‘ Roses sind für die Allianz Arena gebucht.

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5 Kommentare
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  • Witwe Bolte am 02.01.2025 11:56 Uhr / Bewertung:

    10 Jahre ist es her, dass die Grenzen für mind. 1 Mio Gäste geöffnet wurden, ohne jegliche Kontrolle. Macht hoch die Tür, die Tor macht weit....
    Unsägliches Leid, finanzielles Desaster, ratlose Landräte, Wohnungsnotstand, Krankenkassen am Limit dürften nur ein paar Stichpunkte sein.
    Danke an die Biographie-Verfasserin.

  • SL am 02.01.2025 22:40 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Witwe Bolte

    Also hier bei uns haben die "Gäste" keinen Wohnungsnotstand. Der Landkreis hat mittlerweile schon 3 Hotels angemietet für deren Unterbringung. Und der Landkreis Regensburg hat z.B. ein Donau-Kreuzfahrtschiff gechartert mit 3 x Catering am Tag.

  • Witwe Bolte am 03.01.2025 12:04 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von SL

    Bei uns in München schauts da anders aus. Hotelplätze sind fast alle belegt. Aber nach der Bauma kann man ja wieder im Messegelände Grosszelte aufbauen.
    Notfalls Schulturnhallen besiedeln.
    Aber Trump will ja den UA-Krieg schnellstmöglich beenden.

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