Alpenverein verzeichnet mehr Tote in den Bergen
München - Mehr Tote bei weniger Unfällen: In den Bergen sind im vergangenen Jahr 54 Mitglieder des Deutschen Alpenvereins gestorben, das sind 23 mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig gab es unter den Mitgliedern allerdings weniger Unfälle als noch 2018.
Das geht aus der Statistik für das Jahr 2019 hervor, die der Deutsche Alpenverein (DAV) am Mittwoch in München vorstellte. Gesamtzahlen aller Unfälle in den Bergen erfasst der Verein nicht. Der DAV hat rund 1,3 Millionen Mitglieder mit steigender Tendenz.
877 Not- und Unfälle registrierte der DAV im Jahr 2019 unter seinen Mitgliedern, wie Stefan Winter, Ressortleiter für Sportentwicklung, sagte. Das seien 102 weniger als 2018. Bezogen auf die Mitgliederzahl sei dies die niedrigste Quote seit 20 Jahren. Unter die Not- und Unfälle fielen 54 Todesfälle. Dieser Wert liege im Schnitt der vergangenen 20 Jahre, so Winter.
Die Bergwacht in Bayern verzeichnet nach Angaben eines Sprechers jährlich im Durchschnitt 80 bis 100 Einsätze mit tödlich Verunglückten - unabhängig von einer DAV-Mitgliedschaft.
Angesichts der Corona-Krise blickt der Alpenverein auf eine ungewöhnliche Bergsportsaison 2020. So seien während des Lockdowns im März und April die Berge leer gewesen. Mit Beginn der Lockerungen habe sich das deutlich verschoben. Immer mehr Leute kämen in die Berge. In den Ferien seien sie mancherorts geradezu überfüllt.
Bergsport-Neulingen geben die DAV-Experten als Tipp mit auf den Weg: Touren gut planen, auf gute Ausrüstung achten und vorab einen Check beim Arzt machen lassen - vor allem Untrainierte ab 40 Jahren.
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