Alpenverein gegen olympische Winterspiele in den Alpen

Wie steht der Deutsche Alpenverein als Sport- und Naturschutzverband zur Bewerbung für die Olympischen Winterspiele? Nun die klare Entscheidung: Nein zu Olympia 2022.
dpa |
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Blick von der Zugspitze Richtung Alpspitze
ho Blick von der Zugspitze Richtung Alpspitze

Die Entscheidung war mit höchster Spannung erwartet worden: Wie steht der Deutsche Alpenverein als Sport- und Naturschutzverband zur Bewerbung für die Olympischen Winterspiele? Nun die klare Entscheidung: Nein zu Olympia 2022.

Ulm – Der Deutsche Alpenverein (DAV) hat sich auf seiner Hauptversammlung in Ulm mit großer Mehrheit gegen Olympische Winterspiele 2022 in den bayerischen Alpen ausgesprochen. Hauptargument sei die Belastung der alpinen Umwelt gewesen, sagte Präsident Josef Klenner am Samstagabend nach der Sitzung. Bei einem positiven Ausgang der Bürgerentscheide wolle der DAV aber an der Bewerbung mitwirken und seine Kompetenz als Naturschutzverband einbringen. Rund 70 Prozent der rund 600 Delegierten stimmten nach zweistündiger Debatte für einen entsprechenden Antrag.

Bürgerentscheid Olympia 2022: News im Liveticker

„Das ist eine sehr klare Entscheidung, eine sehr deutliche Positionierung. Sie hat unter großer Beteiligung aller Sektionen stattgefunden. Wir als Präsidium sind natürlich ohne jeden Vorbehalt dabei, diesen Beschluss umzusetzen“, sagte Klenner. Sollten sich die Bürger in den betroffenen Kommunen aber für die Spiele aussprechen, fordere der DAV seine Beteiligung am Bewerbungsprozess. Mitarbeiten sei dann besser als nur zuzuschauen. „Wir wollen uns weiter aktiv einbringen in die Bewerbungsphase.“

Die Olympia-Bewerbung Münchens für 2018 hatte der inzwischen auf eine Million Mitglieder angewachsene Verband – wenngleich unter Forderung von zusätzlichen Umweltmaßnahmen – unterstützt. Die damals von Präsidium und Verbandsrat getroffene Entscheidung war nicht unumstritten. Dieses Mal hatten mehrere Sektionen eine Abstimmung über die Position in dem großen Gremium der Hauptversammlung verlangt.

„Wir sind ein Naturschutzverband“, sagte Günther Manstorfer, Vorsitzender der Sektion München, die den Antrag mitverfasst hatte. „Wir sehen das als Erfolg für die Umwelt an.“

Das Präsidium hatte sich vor der Hauptversammlung in einem Schreiben an die Sektionsvorsitzenden für eine „kritische Beteiligung“ am Olympiabewerbungsprozess ausgesprochen. Es betont aber, dass dies nicht als Vorfestlegung für die Entscheidung in der Hauptversammlung verstanden werden solle. Die Jugend des Deutschen Alpenvereins (JDAV) hatte hingegen mit einem klaren Nein Stellung bezogen und als Gründe Umweltschutzargumente und die fehlende Nachhaltigkeit der Massenveranstaltung genannt.

Die Hauptversammlung befasste sich auch mit strukturellen Veränderungen des gewachsenen Verbandes. Das Präsidium wird von fünf auf sieben Mitglieder erweitert. Dadurch werde das immer größere Themenfeld auf mehrere Schultern verteilt. Zudem gibt es künftig zur Meinungsbildung in grundsätzlichen Fragen eine „DAV-Werkstatt“. An den Tagungen können alle Aktiven im DAV teilnehmen. Eine zentrale Online-Aufnahme für Mitglieder soll ferner den Zugang gerade auch zu kleineren der insgesamt 355 Sektionen erleichtern.

 

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