Alpenverein empfiehlt geräumige Gipfel als Corona-Ziel
München - Der Deutsche Alpenverein (DAV) rät in Corona-Zeiten zu Zielen mit viel Platz. Wanderer sollten Gipfel mit breitem Plateau wählen und "Modeberge" meiden, mahnte der Bergsportverein am Freitag.
Abstand sei zwar derzeit das Gebot der Stunde, beim Sport gelte aktuell ein Mindestabstand von zwei Metern - auch in den Bergen. Dennoch dürfe sich niemand auf engen Wegen in Gefahr bringen oder die Natur schädigen. "Wir verstehen, dass Wanderer in dieser Zeit anderen Wanderern aus dem Weg gehen wollen. Das darf aber nicht dazu führen, dass Pfade künstlich verbreitert oder Abkürzungen zur Standardmaßnahme beim Ausweichen vor Gegenverkehr werden", sagte DAV-Vizepräsident Manfred Sailer. Für Pausen gelte: "Bergwiesen sind keine großflächigen Picknick-Areale, sondern sensible Natur."
An engen Stellen wiederum sei es sinnreich, zu warten, um entgegenkommende Wanderer passieren zu lassen. Mit etwas Geduld komme man auch ans Ziel. Der DAV mahnte: "Wenn viele Menschen unterwegs sind, passiert mehr. Gleichzeitig arbeitet die Bergrettung unter Coronabedingungen, die Einsätze sind deshalb aufwendiger." Selbstüberschätzung hatte schon vor der Corona-Krise zu vielen Notfällen geführt, immer wieder musste die Bergwacht ausrücken, weil Wanderer oder Bergsteiger einfach nicht mehr weiter konnten.