Allmächd! Platz 5 in Gefahr
Fürth: Müdes 0:0 beim VfL Osnabrück. Schröck sieht Gelb-Rot, Labbadiatrauert Chancen nach
OSNABRÜCK Ein Charaktertest sollte der aus Fürther Sicht bedeutungslose Zweitliga-Kick beim abstiegsbedrohten VfL Osnabrück laut SpVgg-Trainer Bruno Labbadia gestern Abend werden. Urteil: An der Einstellung mangelte es nicht wirklich, nur klappen wollte partout nichts – 0:0.
Gedanklich hatte sich Labbadia schon vor der Partie an der Bremer Brücke – aus kommerziellen Gründen in Osnatel-Arena umbenannt – von den ohnehin nurmehr theoretischen Aufstigesmöglichkeiten verabschiedet. „Wir müssen zusehen, dass wir eine Saison, die wir nicht perfekt gespielt haben, ordentlich zu Ende bringen“, forderte der 42-Jährige. Die Punktverluste gegen die vermeintlich leichten Gegner wie Jena, Wehen oder zuletzt Paderborn drücken dem Hessen noch immer schwer aufs Gemüt.
In Osnabrück, wo Kollege Claus-Dieter Wollitz, der ehemalige Supertechniker mit dem prägnanten Spitznamen „Pele“, hadern sie auch mit ihrem Schicksal. Für den Abstiegskampf ist das Team eigentlich zu stark besetzt. Labbadia: „In Situationen, in denen der VfL sich hätte absetzen können, haben sie immer wieder gepatzt.“ Eine Analyse, die er nicht treffender für seine Fürther Aufstiegs-Angsthasen hätte formulieren können.
Nach dem ersten, recht durchwachsenen Akt hätte es durchaus auch 3:3 stehen können. Aber weder Nico Frommer (3.) oder VfL-Toptorjäger Thomas Reichenberger (34./44.) noch Thorsten Burkhardt (12.) oder Martin Lanig (28./45.) für die Fürther durften ihre Kollegen zum Jubeltänzchen bitten. Und in Durchgang zwei dominierte das Bemühen über das Können. Mit dem Tiefpunkt einer Gelb-Roten Karte gegen Stephan Schröck nach einem eher einem Pressschlag gleichenden „Foul“ gegen Osnabrücks Pierre de Wit (63.). In Summe waren die Fürther Spritkosten für die insgesamt 934 Kilometer lange Busfahrt reine Energieverschwendung.
Verteidiger Timo Achenbach referierte hernach: „Wir wollten Charakter zeigen; aber das haben wir schon die gesamt Saison.“ Und: „Eine der Chancen in der ersten Halbzeit müssen wir machen.“ Labbadia monierte: „Unser Manko ist, dass wir selbst beste Möglichkeiten nicht nutzen. Aber das ist ja die gesamte Saison schon so.“
Sollte Freiburg heute Abend gegen Offenbach gewinnen, dann müssten die Fürther wohl auch ihr in den letzten erworbendes Abonnement auf Platz fünf in den Wind schreiben. Allmächd! Markus Löser/HD
- Themen:
- Bruno Labbadia
- Stephan Schröck