Allianz will Vermögen bis 2050 "klimaneutral" anlegen

München - Die Allianz will ihr dreistelliges Milliardenvermögen bis 2050 in Gänze "klimaneutral" anlegen. Das sagte Vorstandschef Oliver Bäte am Mittwoch bei der Hauptversammlung vor gut 3600 Aktionären und Aktionärsvertretern in der Münchner Olympiahalle.
Außerdem will Europas größter Versicherer bis 2023 den gesamten Stromverbrauch des in über 70 Ländern aktiven Konzerns aus erneuerbaren Energien decken. "Es ist uns sehr ernst mit diesem Thema", sagte Bäte.
"Klimaneutral" bedeutet, dass die Allianz ihr Kapital nicht mehr in Firmen anlegen will, die klimaschädliche Geschäfte betreiben.
Der Allianz-Chef will den Konzern zu einem Vorzeigeunternehmen beim Klimaschutz machen. Seit vergangenem Jahr schließt die Allianz keine neuen Versicherungsverträge für Kohlekraftwerke mehr ab, bis 2040 soll jegliches Versicherungsgeschäft mit der Kohlebranche beendet werden.
Derzeit verfügt die Allianz über eigene Kapitalanlagen in Höhe von etwa 650 Milliarden Euro. Darüber hinaus ist der Konzern einer der weltgrößten Vermögensverwalter für externe Kunden, die rund 1,4 Billionen Euro angelegt haben. In diesem Bereich gibt es bisher keine Ausschlusskriterien, doch will die Allianz einen größeren Anteil der Kundengelder klimafreundlich anlegen.
Nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr bekräftigte Bäte das vorsichtige Ziel für dieses Jahr: stabil 11,5 Milliarden Euro operatives Ergebnis - mit einer möglichen Abweichung von 500 Millionen Euro nach unten oder oben.