Alles neu macht Spaenle: Mit zwei Jokern zum Abitur

MÜNCHEN - Es soll mehr Geld für Personal da sein, was die Schüler sagen, soll wichtiger werden: Kultusminister Luwig Spaenle krempelt das G8 um. Das Beste aus Schülersicht: Es gibt zwei Joker fürs Abi.
Gestresste Schüler, ratlose Lehrer und entnervte Eltern – bisher hat sich die G8-Oberstufe nicht beliebt gemacht. Jetzt hat Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) beim Gymnasium nachgebessert. Die AZ erklärt die wichtigsten Punkte.
Mehr Geld für Personal: Das Budget der Gymnasien wurde um 3,6 Prozentpunkte angehoben, davon könnten laut Kultusministerium 3900 neue Stellen geschaffen werden.
Schlankere Stundenpläne: In der neuen Oberstufe müssen die Schüler drei Semester lang 34 Wochenstunden bewältigen. Viele haben darüber hinaus weitere Fächer gewählt und kommen so auf eine 40-Stunden-Woche. Jetzt soll jeder Elftklässler bis Februar beraten werden, ob er nicht besser ein paar Fächer bleiben lässt. Außerdem ist der Lehrplan abermals ausgedünnt worden. Beate Baumgärtel, Mutter einer G8-Abiturientin, hat da ihre Bedenken: „Viele Ansätze vom Kultusministerium sind durchaus im Sinne der Eltern. Aber die Vorgaben, Stoff abzuspecken, sind zu vage. So trauen sich die Lehrer oft nicht, etwas wegzulassen – der Stoff bleibt zu viel, unsere Kinder sind weiterhin überfordert.“
Mündliche Noten werden wichtiger: Neben den Schulaufgaben müssen die Schüler auch viele mündliche Leistungen erbringen – und die werden deutlich wichtiger. Bislang wogen die schriftlichen Leistungen doppelt so viel wie die mündlichen, jetzt zählen beide gleich viel für die Zeugnisnote.
Zwei Joker fürs Abi: Bei den Noten, die ins Abi eingebracht werden müssen, können die Schüler jetzt noch mal zwei schlechte Ergebnisse streichen. Sie werden durch beliebige Halbjahresnoten ersetzt, wenn diese noch nicht in der Abinote verwendet wurden. Außerdem können bis zu zwei Fünfer im Abi durch gute Noten ausgeglichen werden.
Hilfe für die Prüfung: Damit die Schüler wissen, welche Prüfungen sie beim Abi erwartet, sind ab Februar die Musteraufgaben der Grundkurse, die auch die G8-Schüler betreffen, gekennzeichnet. Fachbetreuer sollen den Schülern bei der Abiturvorbereitung helfen.jo