Alles für den Sieg: Hecking krempelt die Mannschaft um

Club-Trainer setzt beim ersten Endspiel gegen Frankfurt auf die Abteilung Attacke – mit Eigler und Gündogan in der Anfangsformation
NÜRNBERG Endspiel, Schicksalsspiel oder nur ein Spiel? Bei der Bewertung der wegweisenden Hausaufgabe am Samstag (15.30 Uhr) gegen Eintracht Frankfurt sind sie sich beim Club offensichtlich noch nicht ganz einig.
"Ein wichtiges Spiel, aber kein Endspiel"
Während Albert Bunjaku bereits jede Partie zum „Endspiel“ deklarierte, bemühten sich Kapitän Andy Wolf und FCN-Trainer Dieter Hecking gestern ihrem forschen Top-Knipser (sechs Tore) wieder einzubremsen. „Das ist sicher ein wichtiges Spiel, aber kein Endspiel“, betonte Wolf. Und Hecking versicherte: „Andy hat Recht. Ein Endspiel heißt ja, dass nichts mehr geht.“
Tatsächlich hätte der Club selbst bei einer Pleite gegen Frankfurt noch 15 Spieltage Zeit um die Wende, sprich den Klassenverbleib zu schaffen. Allerdings weiß auch Hecking, dass seine Mannschaft– bei allem berechtigten Lob für die Leistung beim 0:1 auf Schalke – langsam anfangen muss, zu punkten.
"Er hat mein volles Vertrauen"
Und dafür ist der Trainer bereit, seine Mannschaft auf drei Positionen umzubauen. Klar war, dass Pascal Bieler („Er hat mein volles Vertrauen“, Hecking) den gelbgesperrten Javier Pinola auf der linke Abwehrseite ersetzen wird. Die restliche Rotation ist allerdings taktisches Kalkül. Denn um den heiß ersehnten Dreier einzufahren, setzt der Trainer voll auf die Abteilung Attacke.
Gegen Frankfurt wird neben den gesetzten Angelos Charisteas und Bunjaku mit Christian Eigler ein dritter Stürmer in der Startelf stehen, der dann über die linke Mittelfeldseite für Torgefahr sorgen soll. Dafür wird Ilkay Gündogan als zweiter Sechser neben Andreas Ottl ins defensive Mittelfeld versetzt. „Es ist durchaus eine Idee, Ilkay auf die Sechs zurückzuziehen und dafür Eigler zu bringen“, deutet Hecking Veränderungen an. Zu stark hatte sich das Duo seiner Meinung nach gegen Schalke präsentiert, dass der Coach auf keinen der beiden verzichten möchte.
"Ilkay ist ein Straßenfußballer"
„Ilkay ist ein Straßenfußballer, ein richtig Guter. Er kann jetzt schon das ein oder andere Spiel mitgestalten“, lobt Hecking den 19-Jährigen, den sein Vorgänger Michael Oenning von den Bochumer A-Junioren zum Valznerweiher gelotst hatte.
Bei Eigler imponiert Hecking vor allem die Einstellung. Nach seiner Einwechslung (64.) auf Schalke war der 26-Jährige sofort präsent, hätte sich sogar fast mit einem Tor belohnt. Gegen Drittligist Sandhausen avancierte er zum Matchwinner.
Eigler mit unbedingtem Tor-Willen
Hecking: "Im Testspiel, auch wenn es nur gegen Sandhausen war, hat man gesehen, dass er bei seinem Tor den unbedingten Willen hatte." Und der kann am Samstag sicher nicht schaden.