Alle zwei Jahre wieder: Nürnberg hat ein neues Christkind
Alle zwei Jahre ist es der Höhepunkt im Kalender der heimlichen Weihnachtshauptstadt Nürnberg: die Wahl des Christkinds. Die diesjährige Gewinnerin überzeugte die Jury durch ihre Frische und Herzlichkeit.
Nürnberg - Benigna konnte es kaum fassen. "Es ist unbeschreiblich. Ich bin megaglücklich. Alle Kandidatinnen waren gut. Es hätte jede werden können." Die 17-jährige Gymnasiastin Benigna Munsi setzte sich in der Endausscheidung der Wahl des Nürnberger Christkinds einstimmig gegen fünf weitere Bewerberinnen durch, wie die Jury am Mittwochabend bekannt gab. Ausschlaggebend seien "ihre Frische, ihre herzliche Art und Ehrlichkeit" gewesen.
Die Schülerin des Labenwolf-Gymnasiums tritt die Nachfolge von Rebecca Ammon an, deren Amtszeit nach zwei Jahren endet. Die wichtigste Aufgabe des Christkinds ist es, den weltberühmten Nürnberger Christkindlesmarkt von der Empore der Frauenkirche aus zu eröffnen.
Neues Nürnberger Christkind spricht vier Sprachen
Die gebürtige Nürnbergerin spricht laut ihrer Mutter neben Deutsch und Englisch auch Portugiesisch und Spanisch. Sie ist Ministrantin, singt im Jugendchor der Nürnberger Kirchengemeinde St. Bonifaz und spielt Oboe. Als Statistin und Mitglied im Jugendclub des Staatstheaters schnupperte sie schon erste Bühnenluft. Ihr Berufswunsch? "Nach der Schule möchte ich gerne Schauspiel studieren", so die 17-Jährige. Ihr Vater ist Inder, die Mutter Deutsche.
"Wir sind überzeugt, dass Benigna eine sehr gute Botschafterin Nürnbergs sein wird und ihre Aufgaben gut meistern wird", sagte Stadtsprecher Siegfried Zelnhefer. Dazu gehörten beispielsweise Besuche in Obdachlosenheimen, Krankenhäusern und Altenheimen, wo das Christkind "Menschen, die nicht auf der Sonnenseite stehen" Geschenke überbringe.
17-jährige Schülerin ist das neue Nürnberger Christkind
Vor der Jury mussten die Bewerberinnen den Prolog zur Eröffnung des Christkindlesmarktes sowie ein Gedicht vortragen und Fragen beantworten. Es hatte zwölf Kandidatinnen gegeben. Die sechs jungen Frauen in der Endrunde hatten die meisten Stimmen von Lesern der Nürnberger Tageszeitungen, in Unterschriftensammlungen und im Internet bekommen. Die Frauen müssen seit längerem in Nürnberg wohnen, zwischen 16 und 19 Jahre alt sein, größer als 1,60 Meter und schwindelfrei sein.
Das bisherige Christkind übernimmt laut Stadtsprecher Zelnhefer die Aufgabe eines "Auslandschristkinds" und repräsentiert die Stadt zum Beispiel auf dem Weihnachtsmarkt in Nürnbergs Partnerstadt Atlanta in den USA.
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