Allagui: Vorglühen mit den Kiez-Kickern
Fürths Torjäger auf dem Sprung ins Oberhaus – und Aufsteiger St. Pauli ist ein heißer Kandidat
FÜRTH Zum 110-jährigen Jubiläum des Club wurden Häuser mit FCN-Fahnen geschmückt, der Erzrivale jenseits der Stadtgrenze wartete man just am 4. Mai mit einem anderen Kaliber auf, holte sich den früheren US-Außenminister Henry Kissinger in seine Heimatstadt (AZ berichtete). Und der Polit-Promi und Kleeblatt-Fan hegte einen besonderen Wunsch: „Ich warte darauf, dass die SpVgg aufsteigt, zum ersten Bundesligaspiel will ich auf jeden Fall noch mal in den Ronhof kommen.“
Zuletzt war der Ehrenbürger und Friedensnobelpreisträger 2004 in seiner Geburtsstadt gewesen, auch damals kickte das Kleeblatt in der Zweiten Liga. Trainer Mike Büskens und sein künftiges Team sind also zeitnah gefordert - mit 86 Jahren ist auch ein Henry Kissinger nicht mehr der Jüngste.
Mainz, St. Pauli und Hoffenheim wollen Allagui
Den zeitnahen Fürther Aufstieg wird Stürmer Sami Allagui wohl nicht erleben – zumindest nicht im SpVgg-Trikot. Am Saisonende ist Schluss, egal was derzeit rund um den Ronhof erzählt wird. „Die Bundesliga ist mein Ziel, sonst würde ich ja was falsch machen“, bekräftigte der 23-Jährige trotz Vertrag bis 2011 seine Erstliga-Träume. Der Torjäger (zwölf Treffer, sieben Assists) kann sich über Angebote aus dem Oberhaus auch nicht beklagen: Hoffenheim ist am Deutsch-Tunesier ebenso dran, wie Mainz 05 (als Ersatz für den wanderwilligen Aristide Bancé?), aber auch der frisch gebackene Aufsteiger FC St. Pauli will Sami. Und Allagui übte schon mal Kontaktnähe mit und zum künftigen Bundesligisten. Zumindest bei dessen Aufstiegsfeier in Nürnberg nach dem 4:1-Sieg am letzten Sonntag in Fürth. Auf Einladung von St.Pauli-Kumpel Charles Takyi feierte Sami mit den Kiezkickern im Szenelokal „California“. Mit an Bord auch der tunesische Nationalspieler Karim Haggui (Hannover 96).
Allagui vielsagend zu seinen Plänen: „In der nächsten Woche könnte es eine Entscheidung geben.“ Sein Agent Thorsten Weck und Papa Leggi hatten sich am Rande des St. Pauli-Kicks mit SpVgg-Präsident Helmut Hack getroffen und die Lage sondiert. „Ich weiß nicht, wie der Verein tickt“, hielt sich Allagui gestern allerdings bedeckt. Klar ist, auch Hack lässt keine 750.000 oder eine Million Euro an Transfererlösen auf der Straße liegen. Auf Sami als Kleeblatt-Aufstiegsheld wird Kissinger also verzichten müssen. Nicht aber Faouzi Benzarti. Tunesiens Nationaltrainer hat Allagui zu einem 14-tägigen Lehrgang eingeladen.Matthias Hertlein/kk
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