Alkohol sorgt für immer mehr Gewalt

Alkohol lässt immer mehr junge Leute zu Gewalttätern werden - der veränderte Trinkstil junger Menschen schlägt sich auch auf die Kriminalstatistik nieder
dpa |
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München – Immer mehr junge Menschen werden unter dem Einfluss von Alkohol gewalttätig. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag veröffentlichte Studie der Kriminologischen Forschungsgruppe der Bayerischen Polizei. Im Vergleich zum Jahr 2001 wurden danach 2010 in Bayern fast doppelt so viele 18- bis 24-Jährige von der Polizei als alkoholisierte Tatverdächtige einer Körperverletzung registriert.

Erklärt werden die Zahlen mit einem veränderten Trink- und Freizeitstil der Heranwachsenden. „Das Ausmaß und die Qualität von Gewalt durch junge Menschen wird heute maßgeblich von Alkohol bestimmt“, fasste der Präsident des Bayerischen Landeskriminalamts (LKA), Peter Dathe, die Ergebnisse der Studie zusammen. Es handle sich um eine bundesweit bislang einmalige kriminalistische Analyse, hieß es. Wie aus der Studie hervorgeht, machen Körperverletzungsdelikte einen Großteil aller im alkoholisierten Zustand verübten Straftaten aus. 2010 lag der Anteil bei rund 43 Prozent.

Anteil der jungen Frauen hat sich verdoppelt

Besonders häufig werden dabei Tatverdächtige zwischen 18 und 24 Jahren erfasst. In dieser Altersgruppe seien im Zehnjahreszeitraum auch die höchsten Zuwächse festgestellt worden. Dieses Ergebnis decke sich mit Studien zu Alkoholkonsumpraktiken und dem Ausgehverhalten junger Menschen. Wie das LKA erklärt, trinkt diese Altersgruppe nicht nur am meisten und häufigsten Alkohol, sondern geht auch vermehrt risikoreichen Konsumpraktiken wie Rauschtrinken und „Vorglühen“ nach. „Jugendliche trinken heute nicht unbedingt mehr Alkohol – aber sie trinken anders“, sagte die Psychologin Figen Özsöz, unter deren Federführung die Studie im Auftrag des bayerischen Innenministeriums entstand.

Die meisten alkoholisierten Gewalttäter sind männlich. Allerdings hat sich der Anteil der 14- bis 24-jährigen weiblichen Tatverdächtigen von fünf Prozent (2001) auf zehn Prozent (2010) erhöht. Die Gewalthandlungen der jungen Menschen richten sich meistens gegen Gleichaltrige, die häufig selbst ebenfalls unter Alkoholeinfluss stehen. Die meisten Vorfälle ereignen sich laut Özsöz am Wochenende zwischen Mitternacht und 6.00 Uhr morgens.

 

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