Alarm im Ronhof: Fan-Aufstand gegen Hack und Möhlmann!

Die vierte Heimpleite in Folge gegen Aachen stürzt das Kleeblatt noch tiefer in die Krise. Loboué und Schröck stärken dem Trainer den Rücken
FÜRTH Am Schluss gab es dann auch noch „Möhlmann-raus“-Rufe. Der Tiefpunkt eines grausamen Fußballabends. Die vierte Heimpleite in Serie beim 0:2 gegen Alemannia Aachen, laut Fürths Keeper Stephan Loboué „eine absolute Blamage“, hatte Nachwirkungen. Kleeblatt-Trainer Benno Möhlmann war bei den Fans der Buhmann, und via Internet und Vereinsforen wur-de auch der Rücktritt von Präsident Helmut Hack gefordert.
"Ich erreiche die Mannschaft noch"
„Natürlich habe ich das Gefühl, dass ich die Mannschaft noch erreiche“, wehrte sich der 55-jährige Fußballlehrer gegen die Kritiker - und die werden nach der desolaten Vorstellung gegen die Alemannen nicht weniger im Ronhof. Von einer „blutleeren und toten Mannschaft“ ist von Anhänger-Seite die Rede, „von einem Trauerspiel und einer Schande“ ebenso.
Mit Benno in die Dritte Liga?
Und es wurde heftig um die Person Möhlmann diskutiert. Beispiele: „Wir brauchen keinen ratlosen Trainer, wir brauchen einen, der uns nach vorne führt.“ – „Mit Benno in die Dritte Liga.“ – „Ich bin pro Benno bis Weihnachten.“ Eingeständnis der Ohnmacht inklusive: „Hack wird seinen Busenfreund nicht entlassen, Möhlmann kann sich nur selbst entlassen.“
Nach der neuerlichen Pleite hatten der Präsident und sein Coach im VIP-Raum noch heftig miteinander diskutiert, gestern war SpVgg-Boss Hack auf Geschäftsreise und nicht erreichbar.
Kein Zweifel: Schon kurz nach dem zweiten Advent brennt der Baum beim Kleeblatt. „In Fürth gibt es keine heile Welt mehr“, hatte der Präsident schon vor Tagen geargwöhnt. Und wurde nach dem Abpfiff bestätigt.
Fan-Favoriten: Oral, Bommer, Finke, Meyer
„Ich hoffe, der Verein bleibt cool und dass es mit dem Trainer weitergeht, an ihm liegt es nicht“, brach Stephan Loboué erneut eine Lanze für Möhlmann. Stephan Schröck denkt ähnlich: „Natürlich kann er uns noch Impulse geben.“ Im Forum werden freilich schon potenzielle Nachfolger gehandelt: Tomas Oral, Rudi Bommer, Volker Finke, oder gar Hans Meyer.
Aber woran liegt’s in Fürth? „Im Training sind die Jungs gut drauf, aber im Spiel geht alles daneben“, wundert sich der Trainer. „Wir werden die Qualität auf den Platz bringen, die uns die Zuversicht gibt, zu punkten“, hatte Möhlmann noch vor dem Aachen-Spiel erklärt. Eine Fehleinschätzung. „Wir spielen in dieser Saison um den Klassenerhalt, aber wir stecken nicht im Abstiegskampf“, so Möhlmanns seltsam widersprüchliche Situationsbeschreibung danach. Und beinahe resignierend klingt die Prognose: „Bis Weihnachten wird es ganz schwer, noch Punkte zu holen.“
St. Pauli schon abgehakt: 0:4, 0:6?
Die Fans haben die Auswärtspartie bei St. Pauli (Sonntag, 13 Uhr) derweil schon abgehakt – von 0:4 bis 0:6 lauten die düsteren Ahnungen. Da kommt keine große Freude auf. M.H./kk