Alarm im Abwasserkanal: Kripo sucht mysteriösen Anrufer
NIEDERWERRN - Der mysteriöse Notruf, der am Dienstag eine großangelegte Suche von Polizei und Feuerwehr in den Abwasserkanälen des unterfränkischen Niederwerrn (Landkreis Schweinfurt) ausgelöst hatte, gibt weiter Rätsel auf.
Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, ist der Anrufer weiterhin unbekannt. Die Ermittlungen, ihn zu finden, laufen aber. Der Unbekannte hatte am Vortag behauptet, in den Abwasserkanälen von Niederwerrn seien Personen eingesperrt – einige von ihnen seien bereits ohnmächtig.
Möglicherweise handelte es sich um einen schlechten Telefonscherz, der eine Eigendynamik entwickelte. Der Anrufer hatte nämlich laut Polizei nicht direkt die Behörden, sondern einen anderen Mann in Berlin angerufen. Dieser – vom Ernst der Lage überzeugt – gab geistesgegenwärtig sein Mobiltelefon mit dem unbekannten Anrufer an eine Polizeistreife weiter. Allerdings brach die Verbindung nach wenigen Minuten ab, weil der Akku des Telefons leer war. Da der mysteriöse Anrufer zudem vorgegeben hatte, er sei bei der Bundespolizei, alarmierte die Streife die Kollegen in Schweinfurt.
Rund 120 Feuerwehrleute aus der Region, darunter 40 mit schwerem Atemschutz, durchsuchten am Dienstagabend das weit verzweigte Kanalsystem. Als sie auch nach mehreren Stunden keinen Hinweis auf die angeblich Eingesperrten fanden, brachen sie die Aktion ab. „Es kann durchaus sein, dass uns jemand verarscht hat“, sagte ein Polizeisprecher. Dem Anrufer droht die Übernahme der Kosten. „In diesem Fall können für den Einsatz der Feuerwehr, Polizei und des Rettungsdienstes sehr schnell einige tausend Euro zusammen kommen“, teilte die Polizei mit.
dpa
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