Airport-Tunnel spaltet die SPD

Parteitag stellt die Pläne in Frage: Wende durch neue Gutachten? Klares Votum für Ausbau des Frankenschnellwegs
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Christian Vogel - der alte und neue Nürnberger SPD-Chef.
Berny Meyer Christian Vogel - der alte und neue Nürnberger SPD-Chef.

NÜRNBERG - Parteitag stellt die Pläne in Frage: Wende durch neue Gutachten? Klares Votum für Ausbau des Frankenschnellwegs

Ein klares Jein zur Nordanbindung des Flughafens und ein deutliches Votum für den Ausbau des Frankenschnellwegs: Diese zwei Verkehrsprojekte bestimmten den Parteitag der Nürnberger SPD am Samstag. Die Diskussion darüber war spannender als die Vorstandswahlen (Kasten). Ging es bei der Diskussion doch auch um die Glaubwürdigkeit von OB Ulrich Maly. Der trat bislang immer als Befürworter des Tunnels unter dem Rollfeld des Flughafens und durch den Reichswald zur Autobahn auf.

„Bei uns entscheidet die Partei autonom“, sagte Nürnbergs SPD-Chef Christian Vogel zur AZ. Und deshalb sei das Votum, die Nordanbindung des Flughafens erneut zu diskutieren, auch kein Zeichen von Führungsschwäche des Oberbürgermeisters, wie dies die Rathaus-CSU hinstelle: „Wir sind keine OB-Wahlgesellschaft. Wir wollen die neuen Fakten abwarten und dann entscheiden!“ Denn in der SPD rumort es kräftig. Grund sind die Fragen, die beim Erörterungstermin im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens aufgetreten sind. Dabei kam heraus, dass die Nordanbindung, für die über 30000 Bäume gefällt werden müssten, massivere Auswirkung auf das Grundwasser hat als bislang angenommen. Auch soll der Bau, der bislang auf 60 Millionen Euro geschätzt wurde, viel teurer werden. Der Flughafen argumentiert, dass er die Trasse für sein Wachstum brauche. Außerdem soll sie Ziegelstein vom Zufahrtsverkehr entlasten.

„Wenn die neuen Gutachten vorliegen, dann werden wir die Trasse erneut ergebnisoffen diskutieren“, begründete Vogel seinen Antrag, dann einen extra Nordanbindungs-Parteitag einzuberufen: „Mit dieser Haltung bin ich nicht weit vom Oberbürgermeister entfernt.“ Maly mischte sich am Samstag nicht in die Debatte ein. Dafür stärkte ihm seine Partei in Sachen Frankenschnellweg den Rücken. Die Ortsvereine Gostenhof und Schweinau hatten beantragt, die Pläne für den kreuzungsfreien Ausbau, der insgesamt auf rund 260 Millionen Euro veranschlagt wird, nochmals zu überdenken. Doch sie scheiterten mit ihrem Anliegen. „Der Ausbau des Frankenschnellwegs hat für uns allerhöchste Priorität“, sagte Vogel. Das beweise die eindeutige Abstimmung auf dem Parteitag. mir

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