Airport-Anbindung: Kann sich Maly durchsetzen?

Bauen, verwerfen oder nachdenken? Die SPD debattiert weiter um die Nord-Trasse zur Autobahn. Was halten Sie von den Plänen?
NÜRNBERG Will sich die SPD Zeit zum Nachdenken nehmen? Der Parteiausschuss, das höchste Gremium zwischen den Parteitagen, hat am Montag lange und heftig über eine Pause bei den Planungen für die Nordanbindung zum Flughafen diskutiert. Eine schwere Aufgabe vor allem für OB Ulrich Maly.
Denn der hat sich bis vor Kurzem noch für den Bau des Tunnels unter der Rollbahn und durch den Bannwald zur Autobahn ausgesprochen. Für die Trasse müssten 30000 Bäume gefällt werden. Maly sah darin jedoch die einzige Lösung, um den Nürnberger Norden vor dem Verkehrskollaps zu bewahren.
Allerdings regte sich in der Partei Widerstand. So begründete SPD-Ehrenvorsitzender Willy Prölß in der Sitzung noch einmal seine Ablehnung. Die Natur würde durch die Anbindung stark belastet, der Nutzen für die Stadt sei zur gering.
„Verkehrlich ist die Nordanbindung richtig“, sagte Maly. Und stellte die Frage: „Ist im im Moment jedoch eine zusätzliche Anbindung nötig?“ Bei der Entscheidung für den Bau ging man bis 2020 von sechs Millionen Fluggästen aus. „Aus heutiger Sicht wird diese Zahl um eine Million unterschritten“, so Maly. Auch von den prognostiziert 6000 beschäftigten Menschen arbeiten derzeit nur knapp 4000 am Airport. Einige Genossen wollen die Pläne daher sofort in den Papierkorb klopfen.
Für Maly alles Argumente bis 2013 nochmals über die Anbindung nachzudenken.
Bis Redaktionsschluss war noch offen, ob die Partei Maly folgen wird. mir