Afrikanische Schweinepest: Jagd auf Wildschweine forciert

Die Sorge vor einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland ist groß. Bayern hat schon Abwehrmaßnahmen getroffen. Die verschärft der Freistaat nun.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Wildschweine laufen durch ein Gehege im Tierpark Arche Warder. Foto: Carsten Rehder/dpa/Archivbild
dpa Wildschweine laufen durch ein Gehege im Tierpark Arche Warder. Foto: Carsten Rehder/dpa/Archivbild

München (dpa/lby) - Um einen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Bayern zu verhindern, erhöht die Staatsregierung die Abschussprämie für Wildschweine. Jäger können für ein erlegtes Tier in den nördlichen und östlichen grenznahen Landkreisen zu Thüringen, Sachsen und Tschechien 100 Euro statt bisher 20 Euro bekommen, wie das Umweltministerium am Sonntag in München mitteilte. Zudem sollen in den Regionen die Wildschweindichte und Tierbewegungen mit Hilfe von Drohnen erfasst werden. "Die gewonnenen Daten werden an die örtlichen Jäger weitergegeben, um die Bejagung gezielt auszubauen."

Die Tierseuche wurde vor einiger Zeit von Afrika nach Europa eingeschleppt. Betroffen sind unter anderem Länder wie Polen, Bulgarien, Rumänien, Serbien, die Slowakei, Ungarn und die Ukraine. Die Krankheit führt bei Wild- und Hausschweinen häufig nach kurzer Krankheit zum Tod. Es gibt keine Impfstoffe dagegen. Für den Menschen ist das Virus jedoch ungefährlich. Die deutschen Bauern sind aber besorgt. Denn beim ersten Nachweis bei einem Wild- oder Hausschwein würde Deutschland den Status als "seuchenfrei" verlieren, es drohten Exportstopps für Schweinefleisch etwa nach Asien.

Daher hat Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) in einem Schreiben an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) einen ASP-Seuchenfonds gefordert: "Eine erfolgreiche Prävention darf nicht an begrenzten finanziellen Möglichkeiten in einzelnen Ländern scheitern." Der Fonds könnte im Ausbruchsfall für schweinehaltende und schweinefleischvermarktende Betriebe existenzsichernd sein. "Wenn andere Länder den Import von deutschem Schweinefleisch stoppen, müssen unsere Landwirte schnell Erste Hilfe bekommen."

Zu dem neuen "ASP-Abwehr-Paket" zählt ferner, dass die bestehenden Wildzäune entlang der Autobahnabschnitte Aschaffenburg-Bayreuth sowie Hof-Passau nun auf Lücken überprüft und - wo nötig - ergänzt werden. Das Ministerium habe zudem gerade zusätzlich 150 Kilometer Wild- und Elektrozaunbaumaterial sowie 100 Kilometer Duftzaun erworben, um bei einem Ausbruchsfall in einem benachbarten Land unverzüglich weitere Zäune aufbauen zu können. Brandenburg beispielsweise hat an der Grenze zu Polen schon einen mobilen Elektrozaun errichtet.

Außerdem werden den Angaben nach ab sofort illegal eingeführte tierische Lebensmittel aus Ländern, in denen die ASP ausgebrochen ist, nicht mehr nur entsorgt, sondern auch auf das Virus untersucht. "Die Afrikanische Schweinepest rückt immer näher an Deutschland heran", sagte Glauber. "Mit dem jetzt aufgelegten Paket zur ASP-Abwehr wollen wir ein neues Sicherheitsniveau erreichen."

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.