Ärzte: Trotz Krise bei Herzinfarkt-Symptomen ins Krankenhaus
München (dpa/lby) - Herzspezialisten appellieren an die Menschen in Bayern, trotz der Corona-Krise bei Herzinfarkt-Symptomen sofort ein Krankenhaus aufzusuchen. "Eine Zeitverzögerung kann schwere gesundheitliche Folgen wie eine Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen mit dem plötzlichen Tod nach sich ziehen", sagte Heribert Schunkert vom Deutschen Herzzentrum München am Donnerstag laut Mitteilung. Symptome wie plötzlicher Brustschmerz oder Luftnot müssten deshalb auch während der Corona-Pandemie immer ärztlich abgeklärt werden.
Auch in Zeiten großer Auslastung der Kliniken durch Corona-Patienten seien die Krankenhäuser ausgerüstet, um Menschen mit Herzbeschwerden schnell zu helfen, betonte Schunkert. Ebenso versuche man durch hohe hygienische Standards, das Risiko einer Infektion mit Sars-CoV-2 im Krankenhaus für alle Menschen zu minimieren.
In Spanien und Italien, den europäischen Staaten mit den meisten Corona-Infektionen, waren nach Angaben der Deutschen Herzstiftung zuletzt deutlich weniger Patienten mit Herzinfarkt in den Notaufnahmen verzeichnet worden - wohl aus Angst vor einer Ansteckung oder um die Ärzte nicht zu "belasten". Der Stiftung zufolge sterben jedes Jahr etwa 47 000 Menschen in Deutschland an einem Herzinfarkt, in Bayern sind es rund 7 000.
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