Ärger im Rotlicht-Viertel

Bordell-Betreiber Peter F. wollte ein Etablissement in der Frauentormauer mit Gerichtshilfe räumen.
NÜRNBERG Zoff im Rotlichtviertel! Peter F., ungekrönter König im Reich der käuflichen Liebe entlang der Frauentormauer, will ein Etablissement (Nummer 82) räumen lassen. Einen entsprechenden Gerichtsbeschluss hat er bereits erwirkt.
Große Aufregung gab es in der vergangenen Woche. Der Bordellmanager, der sich seit Jahren mehr und mehr in der Rotlichtzone ausbreitet, rückte mit dem Gerichtsvollzieher und einem Möbelwagen an. Weil handfester Streit bei der geplanten Räumung des Hauses nicht ausgeschlossen werden konnte, war auch die Polizei mit vor Ort.
Er wurde bereits auf offener Straße zusammengeschlagen
Am Ende verlief alles friedlich. Die Bewohnerinnen des Hauses, alteingesessene Prostituierte, einigten sich in letzter Minute mit Peter F.. Der ließ schließlich lediglich die Schlösser auswechseln, um sicherzustellen, dass nur Personen mit seiner Erlaubnis dort ein- und ausgehen dürfen.
Zum Hintergrund des Streits sagte Peter F. zur AZ: „Ich bin an dem Haus beteiligt, habe aber seit meinem Einstieg noch nie Mietanteile oder sonstige Erlöse bekommen. Da mache ich nicht mehr mit.“ Die Rechtslage scheint eindeutig zu seinen Gunsten zu sprechen. Deshalb erwirkte er auch ohne Schwierigkeiten den gerichtlichen Räumungsbefehl.
Peter F. hat sich durch seine Expansionsbestrebungen auf der sündigen Meile nicht nur Freunde gemacht. Er wurde bereits auf offener Straße im Auftrag von Konkurrenten zusammengeschlagen.
Ärger, auch mit der Justiz, ist der Bordellbesitzer seit vielen Jahren gewohnt. Heute muss er sich zum Beispiel vor Gericht einfinden, weil ihm Steuerhinterziehung zur Last gelegt wird. In einem anderen Verfahren geht es um die Einschleusung von ausländischen Prostituierte. Das rechtskräftige Urteil will er mit Hilfe eines Hamburger Staranwalts aufheben lassen. hr