Adlung setzt auf Fürth
FÜRTH - Vor dem Benefizspiel gegen Wolfsburg lobt der Ex-Fürther: "Es wurden gute Leute geholt - diesmal steigen die auf." Beim VfL hofft das Kleeblatt- Eigengewächs bislang vergeblich auf den Durchbruch. Aber er ist sicher: "Qualität setzt sich durch.“
Der verlorene Sohn kehrt heim – kurzfristig zumindest: Wenn am Montag (20.15 Uhr, DSF live) der VfL Wolfsburg zum Benefiz-Spiel gegen das Kleeblatt im Playmobil-Stadion antritt, ist einer mit dabei, der vor kurzem noch im Ronhof zum Stammpersonal gehörte: Daniel Adlung, das Fürther Eigengewächs, das nach der letzten Saison ablösefrei zu den mit VW-Millionen gepäppelten Niedersachsen wechselte.
„Ich will mich in der Bundesliga durchsetzen“, hatte der 21-Jährige Mittelfeldmann damals noch selbstbewusst getönt. Aber vielleicht hätte er doch besser auf den Rat von Kleeblatt-Manager Rachid Azzouzi („der Schritt kommt noch zu früh“) hören sollen. Denn Adlungs Bundesliga-Bilanz fällt düster aus: Kein Spiel, kein Tor, nicht einmal wurde er eingewechselt. Nur in der zweiten Pokalrunde, beim 7:0 gegen den Regionalligisten FC Oberneuland, schickte ihn „Wölfe“-Coach Felix Magath für eine Halbzeit aufs Feld. „Ich wusste, dass es schwer werden wird“, sagt Daniel im nachhinein. Sehr schwer. Er muss jetzt deutlich kleinere Brötchen backen: „Ich Freude mich über jede Minute in der A-Elf.“
"Möhlmann geht viel mehr auf Spieler ein"
Zumindest mit Magaths manchmal eigenwilligen Trainings-Methoden hat sich Daniel schon angefreundet. „Ja, die Medizinbälle gibt es noch. Aber die sind kein Problem.“ Und auch sonst sei vieles anders beim als „Quälix“ verschrienen VfL-Trainer. „Magath ist schon etwas eigen. Wenn es nicht funktioniert, kann er sehr rigoros sein.“ Anders als beispielsweise Kleeblatt-Trainer Benno Möhlmann. „Möhlmann geht viel mehr auf die Spieler ein, ist nicht so hart.“ Und hat damit ebenso Erfolg. Sonderlich überrascht ist Daniel vom aktuellen Fürther Höhenflug mit Tabellenplatz fünf jedoch nicht. „Fürth hat richtig gute Leute dazugeholt“, betont Adlung – und prophezeit sogar: „Die steigen diesmal auf!“
Möchte man da nicht dabei sein? „Nein, ich habe mich so entschieden. Und der VfL Wolfsburg ist im Moment immer noch eine Liga höher“, gibt sich Daniel selbstbewusst. Zumal er sich sogar sicher ist, dass es demnächst endlich klappt mit dem ersten Bundesliga-Einsatz. Warum? „Weil sich Qualität immer durchsetzt.“ Beweisen kann er die vielleicht schon am Montag: „Ich hoffe, dass mein Trainer daran denkt, dass ich aus Fürth komme“, unterstreicht der ehemalige Jugendnationalspieler seine Hoffung auf einen Einsatz gegen die alten Kollegen. „Ich habe in Fürth noch viele Kumpels, nur stehe ich jetzt eben auf der anderen Seite.“ K. Kaufmann
- Themen:
- Benno Möhlmann
- Felix Magath
- VfL Wolfsburg