ADAC: Januar schlimmster Pannen-Monat aller Zeiten

Der kalte Winter machte den Batterien zu schaffen - die gelben Engel waren bei 92 Prozent der Einsätze erfolgreich.
NÜRNBERG Der Bibber-Januar hatte es in sich: Schnee, vereiste Straßen, Rekordtemperaturen von bis zu minus 15 Grad Celsius. Bei solchen Witterungsverhältnissen hat auch der ADAC immer eine Menge zu tun. Aber so schlimm wie heuer war’s noch nie! Das belegen jetzt die neuesten Pannenstatistiken für den letzten Monat, die Deutschlands größter Automobilklub gestern für Nordbayern vorstellte.
Insgesamt 19.123 Mal mussten die Gelben Engel nach Neujahr ausrücken, um liegengebliebene Verkehrsteilnehmer wieder flott zu bekommen. Zum Vergleich: Bislang galt als arbeitsreichster Monat der Juli 2006 mit 17.233 Einsätzen. Pannenursache waren wie auch schon in den Jahren zuvor in den meisten Fällen ausgefallene Batterien, erklärt Bereichsleiterin Irene Schwardt. Grund: Zahlreiche Fahrzeuge standen über die Weihnachtsfeiertage still. Die eisigen Temperaturen erledigten dann den Rest. Der erste Arbeitstag kann da ohne die schnelle Hilfe des ADAC leicht in die Hose gehen. Aber die gelben Auto-Doktoren brauchen selten länger als 42 Minuten zum Einsatzort. Und noch besser: 92 Prozent der „Patienten“ sind nach der Behandlung wieder fahrbereit.
Für die 92 Engel in Nordbayern bedeutet das allerdings ein Leben auf der Straße: Rund 2222 Autobahnkilometer beackert jeder Pannenhelfer und kommt – je nach Einsatzschwerpunkt – so leicht auf eine Fahrleistung von 30.000 bis 50.000 Kilometer im Jahr. Allerdings mit fallender Tendenz. Denn letztes Jahr zählten die Verkehrswächter in der Region 9700 oder fünf Prozent Notrufe weniger als noch in 2007.
Viel Zeit zum Ausruhen bleibt dennoch nicht. Denn gerade in den Wintermonaten herrscht beim ADAC Hochbetrieb: Knapp zwei Einsätze pro Stunde hatte jeder Pannenhelfer im Januar zu bewältigen. Letztes Jahr mussten alle 92 nordbayerischen Engel insgesamt 470 Mal pro Tag zur ersten Hilfe ausrücken.
Übrigens: Im Vergleich zu ihren oberbayerischen Kollegen sind die ADAC-Mitarbeiter hierzulande besonders fleißig. Denn die Pannenhilfe Süd kommt im vergangenen Monat nur auf 1,7 Einsätze pro Fahrer und Stunde. Vielleicht sind aber auch die oberbayerischen Autos einfach nur besser in Schuss?
K. Kaufmann