Achs-Bruch
Die Ausfälle von Takyi und Ilicevic sprengen eine der erfolgreichsten Mittelfeld-Rauten der 2. Liga. Trainer Möhlmanns Schweißarbeiten dauern noch an
FÜRTH Beim Kleeblatt regiert in dieser Saison der sportliche Sozialismus. „Bei mir gibt es keine Stammplätze“, lautet das Erfolgscredo bei Benno Möhlmanns drittem Gastspiel im Ronhof. Was einleuchtet, denn immerhin wird der „Große Vorsitzende“ auch nicht müde, zu betonen, dass „ich heuer 17, 18 gleichwertige Spieler habe.“
"Wir fangen jetzt auch nicht an zu weinen"
Schön wär’s. Vor dem Heimspiel gegen den FSV Frankfurt am Freitag (18 Uhr) zeigt sich allerdings, dass einige vielleicht doch etwas gleichwertiger sind als andere. Allen voran die verletzten Ivo Ilicevic (Innenbanddehnung im Knie) und Charles Takyi (Oberschenkelzerrung).
Zusammen mit Thorsten Burkhardt auf der Sechserposition und dem wiedererstarkten Leo Haas in der Zentrale bilden die beiden Edeltechniker mit die derzeit spielstärkste Mittelfeld-Raute der Liga. 16 Vorlagen und zwölf Tore sind Spitze. Doch jetzt ist die Erfolgs-Achse gebrochen. „Dass die beiden uns fehlen, ist klar“, hebt der Coach seine Flügelflitzer aus dem viel gepriesenen Kollektiv hervor. „Aber wir fangen jetzt auch nicht zu weinen an.“
Zumal so „die Chance für andere besteht, sich zu zeigen“, wie Möhlmann beteuert. Nur für wen? Auf rechts haben Wirbelwind Stephan Schröck und Bernd Nehrig die besten Karten. „Schröcki“ war zwar mit seinem 33-Minuten-Einsatz beim 3:0 auf Pauli trotz einer Torvorlage alles andere als zufrieden, „wenn ich nicht noch ein Erfolgserlebnis gehabt hätte, wäre ich richtig geknickt gewesen“, hofft aber in die Startelf zu rutschen: „Ich brauche Spielpraxis.“
"Thomas muss sich mehr zutrauen"
Links gestaltet sich die Sache komplizierter. Gegen Ingolstadt durfte sich dort Youngster Sercan Sararer versuchen. Aber auch Haas und Burkhardt gelten als Alternativen, was wiederum den Weg für Pechvogel Tom Wörle im defensiven Mittelfeld freimachen würde. Voraussetzung: „Bei Thomas ist das auch eine Kopfsache, er muss sich etwas zutrauen“, fordert Möhlmann von dem sonst so ruhigen Abräumer endlich mehr Selbstbewusstsein ein.
Viel zu grübeln also für Möhlmann. Allein deshalb, weil der 54-Jährige übergroßen Respekt der zuletzt zweimal erfolgreichen Frankfurter anonymen Ballkoholiker vor dem Tabellenzweiten für äußerst unwahrscheinlich hält. „Frankfurt ist ein spielstarke Mannschaft, die in einer Außenseiterposition zu uns kommt.“ Mehr aber auch nicht. Denn ihrem Hurra-Stil bleiben die Fürther auf jeden Fall treu. „Ich sehe keinen Grund, warum wir daran etwas ändern sollten“, gibt sich Möhlmann selbstbewusst. „Wir haben ein System – und auch die Spieler dazu.“ Hoffentlich auch genügend gleichwertige. Krischan Kaufmann
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