"Absolut nicht zufrieden"
FRANKFURT - Greuther Fürth schafft bei Aufsteiger FSV Frankfurt dank Edel-Joker Allagui noch ein 1:1. Trainer Benno Möhlmann ärgert sich "über die gleichen Fehler" und sagt genau, was ihm nicht passt.
Benno Möhlmann war heiser, die grauen Haare hatte er aber schon vorher. Dennoch, der Trainer von Greuther Fürth durfte sich beim Gastspiel seiner Profis bei Aufsteiger FSV Frankfurt wieder einmal so richtig ärgern. Über eine völlig desolater erste Halbzeit und den 0:1-Rückstand durch einen Kopfballtreffer von Angelo Barletta (30.). Zwar schafften die Fürther noch ein 1:1 – das Tor zum späten Ausgleich gelang Joker Sami Allagui nach feiner Vorarbeit von Charles Takyi (87.) –, aber: „Ich bin absolut nicht zufrieden“, grummelte Möhlmann völlig zu Recht nach der Partie.
„Uns hat der Elan gefehlt, wir haben wieder ein Gegentor nach einer Standard-Situation bekommen, weil der zugeordnete Spieler nicht mitgelaufen ist. Also wieder der gleiche Fehler – und das ärgert mich schon.“ Dabei hatte Möhlmann noch einige eklatante Schwächen seiner Buben verschwiegen, die überhaupt nur punkten konnten, weil sie Keeper Sascha Kirschstein im Spiel gehalten hatte. Während sich die Fürther zum Teil unerklärliche bis fürchterliche technische Fehler und Fehlpässe leisteten, donnerte Barletta in Minute acht die Kugel aus 16 Metern Richtung Fürther Tor, aber Kirschstein schaffte es irgendwie, den Ball noch an die Latte zu lenken.
Cidimar der Fürther Chancen-Killer
Nach einem katastrophalen Stellungsfehler von Asen Karaslavov stand der Ex-Fürther Dennis Hillebrand allein vor Kirschstein, der aber sein Eck zumachte. Hillebrand schoss vorbei (16.). Die größte Tat Kirschsteins datiert aus der 71. Minute. Henrich Bencik, prima freigespielt, kam aus sechs Metern zum Schuss und Kirschstein rettete mit einer Grätsche – sensationell. Beim Tor war Sascha machtlos, weil Barletta, dem wohl Daniel Brückner zugeteilt war, ungehindert aus sieben Metern einköpfen konnte. Brückner wurde später ausgewechselt (58.). Für ihn kam Ivo Ilicevic.
Zeitgleich mit Ilicevic brachte Möhlmann auch Allagui. Spät, aber wenigstens doch drängt sich auf, denn was Allaguis Vorgänger Cidimar so anstellte, war mehr als armselig. Der von Möhlmann angesprochene „fehlende Elan“ wurde besonders deutlich, als Cidimar völlig frei in eine Maßflanke von Stefan Reisinger lief und aus sechs Metern per Kopf nur eine harmlose Rückgabe zu FSV-Keeper Patric Klandt zustande brachte. Allagui wirkt da schon als ganz anderes Kaliber.
Folgt jetzt die Wachablösung im Kleeblatt-Sturm?
Neben dem Ausgleich, schon sein dritter Saisontreffer, verbuchte Sami noch einen Kopfball an die Latte (65.), zudem schaffte er es einmal am Torwart vorbei, wurde aber zu weit abgedrängt (62.). Bleibt die Frage, warum Allagui nicht in der Anfangsformation steht? Möhlmann: „Cidimar und Reisinger haben bewiesen, dass sie Tore machen können. Allerdings hätte Cidimar vor der Pause seine Riesenchance nutzen müssen.“ Klingt nach Wach-Ablösung im Kleeblatt-Sturm. ERG