Abschied von Petra Schürmann: "Ein strahlender Stern"

STARNBERG - Die Stunde des Abschieds: Vor vielen Freunden und Wegbegleitern hielt Pater Anselm Bilgri die Trauerrede für Petra Schürmann. Neben ihrem Mann und ihrer Tochter wurde sie im Familiengrab in Aufkirchen beerdigt
Auch Petra Schürmanns letzter Gang ist untrennbar mit ihrer geliebten Tochter verbunden. So haben es jedenfalls ihre Freunde gesehen und für die Trauerfeier einen Brief von Schürmanns Tochter Alexandra auf der Rückseite des Sterbebildchens festgehalten. „Mami, Du bist ja nun älter als ich und musst, das ist ja völlig klar, früher sterben“, schrieb Alexandra 1977 als 10-Jährige an ihre Mutter. „Könnten wir da nicht jetzt schon was verabreden? Dass Du mal aus dem Himmel ein kleines Wunder machst, ein Haar oder eine Wimper oder so was von Dir hinlegst, damit ich weiß, Du bist nah?“ Dass sie früher als ihre Mutter sterben würde, hat Alexandra nicht ahnen können. Petra Schürmann zerbrach an diesem Verlust.
Jetzt wurde Schürmann im Beisein von vielen Freunden, Kollegen und Bewunderern in Aufkirchen im Familiengrab beigesetzt. Neben ihrer Tochter Alexandra († 2001) und ihrem Ehemann Gerhard Freunde († 2008). Der Tod sei für sie eine Erlösung gewesen, haben Weggefährten gesagt. So wird neben dem Sterbebild Heinrich Heine zitiert: „Und die Seele unbewacht, will in freien Zügen schweben, um im Zauberkreis der Nacht, tief und tausendfach zu leben.“
Ein Herz aus Rosen liegt unter einem großen Foto von Petra Schürmann in der Kirche. Daneben liegt der Kranz von „Poldi und Uschi“, von ihrer besten Freundin Ursula von Bayern und deren Mann Leopold, die sie bis zuletzt begleitet hatten. Zu den Trauergästen gehören ihre Freundinnen Inge Fürstin von Wrede-Lanz, Marian Schulz, Maja Schulze-Lackner, Angela Wepper, ihr guter Freund Felix Raslag, die Freundinnen und Kolleginnen Antje-Katrin Kühnemann, Carolin Reiber, Eva Hermann, Uschi Dämmrich von Luttitz und Sabine Sauer. Schauspielerin Michaela May kam ebenso wie Regisseurin Heidi Kranz, Produzent Herbert Ringelmann und Prinzessin Sandra von Bayern mit Prinz Etzel von Bayern.
„Petra Schürmann ist da“, sagt Pfarrer Konrad Schreyegg. „Sie wird uns weiter auf ihre Weise begleiten.“ Es sei für sie unbegreifbar gewesen, ihr Kind begraben zu müssen. Dass der Tod der Tochter Schürmann den Lebensmut nahm, daran lässt auch Trauerredner Pater Anselm Bilgri keinen Zweifel: „Alexandras Tod hat ihr im wahrsten Sinne das Herz gebrochen“, sagt der langjährige Seelsorger von Petra Schürmann. Ihre Schönheit, innen wie außen, ihre mütterliche Verbundenheit mit der Tochter und ihre Menschlichkeit hätten ihre Freunde und Kollegen am meisten an ihr geliebt.
Schürmann selbst hatte den Ablauf des Gottesdienstes zu Lebzeiten genau festgelegt. Bewegender Höhepunkt ist das Lied „Meerstern, ich dich grüße“, das ein Chor und die Trauergemeinde anstimmen. Es war das Lieblingslied von Alexandra Freund seit ihrer Kindheit und für die Familie Schürmann-Freund wurde es ein Symbol für glückliche, gemeinsame Zeit. Es wurde auch schon auf Alexandras Beerdigung gespielt und auf der ihres Vater Gerhard Freund.
Als letzter Redner erinnert Thomas Gruber, Intendant des Bayerischen Rundfunks, nicht an die einsame gebrochene Frau der letzten Jahre, sondern an die lebensfrohe, energiegeladene Petra Schürmann, die Millionen Zuschauer gekannt und gemocht haben. „Sie war über Jahrzehnte das Gesicht und die Stimme des Bayerischen Fernsehens“, sagt Gruber. „Sie war ein strahlender Stern.“
dur, ta