Abschied von ermordeter Lotto-Oma

Über 100 Gäste bei Trauerfeier. Noch keine heiße Spur vom Täter. Zahl der Ermittler verdoppelt.
von  aznb
Frieda Hoose († 76): Gestern wurde die Frau, die am Morgen des Ostersamstag einem Raubmord zum Opfer fiel, auf dem Westfriedhof beerdigt.
Frieda Hoose († 76): Gestern wurde die Frau, die am Morgen des Ostersamstag einem Raubmord zum Opfer fiel, auf dem Westfriedhof beerdigt.

 

NÜRNBERG „Sie wurde durch ein unfassbares Geschehen aus unserer Mitte gerissen“, hatte Horst Hoose in der Traueranzeige für seine Frau Frieda geschrieben. Gestern früh verabschiedete er sich mit seinen beiden Söhnen von der 76-Jährigen, die vor eineinhalb Wochen in ihrem Lotto-Laden einem Raubmord zum Opfer gefallen war. Über 100 Familien-Mitglieder, Freunde, Nachbarn und Kunden standen ihm bei der Trauerfeier im Westfriedhof bei. Von dem Täter fehlt weiterhin jede Spur.

Rund 10.000 Menschen haben inzwischen unter der kostenfreien, von der Polizei geschalteten Telefonnummer angerufen. Sie alle wollten die Stimme des Mannes hören, der am Ostersamstag anonym aus einer Telefonzelle den Notruf angewählt und das Verbrechen in der Rothenburger Straße 264 gemeldet hatte. 350 Anrufer hinterließen auf der im Anschluss an die Stimme geschalteten Mobilbox eine Nachricht.

„Die werden jetzt nach und nach abgearbeitet“, erklärt Polizeisprecher Peter Schnellinger. Die Soko „Frieda“ wurde inzwischen auf 24 Beamte verdoppelt. Obwohl letzten Samstag zur Tatzeit zwischen vier und sechs Uhr nochmals Zettel an Autofahrer und Nachtschwärmer in der nahegelegenen U-Bahn verteilt wurden, haben sich wenige Zeugen gemeldet. Bislang gibt es nur 60 Hinweise. „Eine heiße Spur ist nicht dabei“, so Schnellinger.

Den anonymen Anrufer hören Sie unter 0800/7766310. Hinweise auch unter 0911/ 21 12 33 33

 

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