Abitur in der Corona-Krise? Abi mit Anstand!

Thomas Müller über Schulen, Home-Schooling und das Abitur in Bayern in der Corona-Krise. 
Thomas Müller |
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Bisher soll das Abitur wie vor der Corona-Krise geplant stattfinden.
Julian Stratenschulte/dpa, AZ-Montage Bisher soll das Abitur wie vor der Corona-Krise geplant stattfinden.

Nein, Kultusminister Michael Piazolo muss man um seinen Job derzeit kaum beneiden. Dass er gerade besonders glücklich agieren würde, ist jedoch ebenso zweifelhaft. Seine Idee, aus der Risikogruppe pensionierte Lehrer zurück an die Schulen zu holen, war da nur das berühmte Tüpfelchen auf dem "i". Sein aktueller Plan, das Abitur in Bayern wie geplant ab 20. Mai durchzupeitschen, macht ebenso ratlos. Wozu diese Eile? Warum das Ganze nicht nach hinten verschieben? Die Pfingstferien schleifen lassen? Oder, wie es 150.000 Abiturienten in einer Online-Petition fordern, auf das schriftliche Abitur heuer verzichten in dieser historischen Situation? Man kann darüber diskutieren.

Fakt ist: Seit 16. März sind die Schulen zu, findet kein Unterricht, sondern Home-Schooling statt – ein Mischmasch aus WhatsApp, E-Mails, Mebis, Jitsi, Handy und Festnetz. Jeweils abhängig vom Engagement und Know-How der Lehrer, von Mithilfe und Zeitaufwand der nicht selten arbeitenden oder alleinerziehenden Eltern, der selbstverständlich vorausgesetzt wird, wie auch von der oft mangelhaften technischen Ausstattung der Schulen sowie der technischen Ausstattung der Schüler daheim, die ebenfalls als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt wird.

Festzuhalten bleibt in diesem Chaos: Bayern ist vom digitalen Unterricht Lichtjahre entfernt. Jetzt wäre die Rechnung ganz einfach: Kein regulärer Unterricht = keine adäquate Prüfungsvorbereitung = kein faires Abitur, das Piazolo ja versprochen hat. Gut, die restlichen Klausuren sollen zwar erlassen, ansonsten soll das Abi aber wie geplant durchgezogen werden. Mit Abstand. Mit Anstand wäre auch eine Idee.

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