Abi-Alarm: Sind Nürnbergs Schüler dümmer als andere?

Nur 24,4 Prozent machen den Abschluss – in Erfurt beispielsweise sind es doppelt so viele. Schulbürgermeister Gsell (CSU) räumt "Defizite" ein
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Erkennt Defizite: Schulbürgermeister Klemens Gsell (CSU).
abendzeitung Erkennt Defizite: Schulbürgermeister Klemens Gsell (CSU).

Nur 24,4 Prozent machen den Abschluss – in Erfurt beispielsweise sind es doppelt so viele. Schulbürgermeister Gsell (CSU) räumt "Defizite" ein

NÜRNBERG Die Zahlen sind alarmierend! Nürnbergs Schüler schneiden im Vergleich zu ihren Kollegen in anderen Großstädten ganz schlecht ab. Das ergibt eine Auswertung der offiziellen Daten der Statistischen Landesämter, die das Magazin „Men’s Health“ jetzt veröffentlicht hat. Untersucht wurde, wie viel Prozent der Schulabgänger im Jahr 2007/2008 das Abitur gemacht haben. Die Rangliste der 50 größten Städte in Deutschland führt die Thüringer Landeshauptstadt Erfurt mit einer Quote von 49,4 Prozent an. Nürnbergs Schüler landen mit 24,4 Prozent auf dem vorletzten Platz. Nur Gelsenkirchen (24,2) schneidet noch schlechter ab.

Für den Nürnberger Schulbürgermeister Klemens Gsell (CSU) kommt das Ergebnis nicht ganz unerwartet: „Klar haben wir Defizite.“ Dass Nürnberg allerdings gleich auf dem vorletzten Platz landet, gefällt ihm nicht: „Wenn man die Realschüler einrechnet, die über die Fachoberschule die allgemeine Hochschulreife erreichen können, wird der Abstand zu Erfurt sicherlich um einige Prozentpunkte kleiner.“

Außerdem: Die Abi-Quote von 2008 spiegelt die Schulsituation von 1995 wider, als die Abiturienten ihre Schullaufbahn begannen. „Seitdem hat sich viel verändert“, sagt Gsell. Er nennt zum Beispiel die Sprachbildung im Kindergarten und in der Grundschule: „Die Kinder können besser Deutsch. Und die Rückmeldungen zeigen, dass sie dann auch besser in Mathe zurecht kommen.“ Gerade bei dem hohen Migranten-Anteil an Nürnbergs Schulen sei der weitere Ausbau der Sprachförderung schon im Kindergarten enorm wichtig.

Dazu komme die Ganztagesbetreuung und der Förderunterricht, der seit einigen Jahren an städtischen und staatlichen Schulen angeboten werde. „Wir merken bereits, dass die Übertritts-Quote von der Grundschule ins Gymnasium steigt“, sagt Gsell. Seine Hoffnung ist, dass die Abi-Quote in einigen Jahren um zwei bis drei Prozent höher liegt: „Erfurt werden wir aber nie erreichen.“

Michael Reiner

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