Abholz-Ärger am Wöhrder See: Krisengipfel in der Behörde

Der Umweltamts-Chef bat alle Beteiligten zum Rapport. Jetzt sollen künftig die Nürnberger bei ähnlichen Vorhaben eingebunden werden
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Kahlschlag am Wöhrder See: Weil die Arbeiten zwischen zwei Behörden schlecht koordiniert waren, bietet sich den Spaziergängern jetzt dieser trostlose Anblick.
bayernpress.com Kahlschlag am Wöhrder See: Weil die Arbeiten zwischen zwei Behörden schlecht koordiniert waren, bietet sich den Spaziergängern jetzt dieser trostlose Anblick.

Der Umweltamts-Chef bat alle Beteiligten zum Rapport. Jetzt sollen künftig die Nürnberger bei ähnlichen Vorhaben eingebunden werden

NÜRNBERG Krisengipfel im Nürnberger Wasserwirtschaftsamt! Einziges Thema: die massiven Rodungen am Wöhrder See. Klaus Köppel, Chef des städtischen Umweltamtes hatte das Treffen einberufen. Er wollte eine Klarstellung haben, was es mit dem Kettensägen-Massaker im beliebten Naherholungsgebiet auf sich hat. Anwesend waren außerdem Vertreter der Regierung Mittelfranken: Sie hatten die Arbeiten in Auftrag gegeben.

Köppel nach dem Treffen: „Der Fall ist verzwickt. Durch mangelnde Kommunikation sind Missverständnisse entstanden.“ Nur rund 30 Bäume sollten im Zuge der Gehölzpflege gekappt werden. Das war im Vorfeld mit den städtischen Naturschutzbehörden und dem Artenschutz abgestimmt worden. Im gleichen Zug hat aber das Wasserwirtschaftsamt so genannte Verkehrssicherungsmaßnahmen durchgeführt – und Nistplätze der Kormorane zerstört. Über 100 Bäume waren am Ende betroffen! Köppel: „Diese Dimension hat uns überrascht.“

„Wenn Spaziergänger durch herabfallende Äste verletzt würden, wäre das Geschrei auch groß gewesen“, bittet Köppel dennoch um Verständnis für die Kollegen vom Wasserwirtschaftsamt. „Aber über die Ausführung kann man sicherlich unterschiedlicher Auffassung sein.“ Fakt ist: Die Regierung von Mittelfranken hat die Hoheit über das Gewässer. Und somit auch das Recht, sich eigenständig um Pflege und Sicherheit der Promenaden zu kümmern. Was die Kormorane betrifft, habe sich die Regierung lediglich an die Vorgaben eines Landtagsbeschlusses zur Eindämmung des Vogels gehalten.

Immerhin: Dass das entstandene Chaos bei der Bevölkerung nicht gut ankommt, haben alle Beteiligten verstanden. Für die Zukunft haben sie sich daher vorgenommen, Klarheit für alle Beteiligten zu schaffen – und die Öffentlichkeit besser einzubinden. Zudem wollen Bezirksregierung und Wasserwirtschaftsamt im nächsten Umweltausschuss im April nochmal Rede und Antwort stehen. M. Pfefferer

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