Abgestürzt: Kletter-Ass (56) ringt mit dem Tod

Kurt Albert zählt zu den erfolgreichsten Alpinisten der Welt – Entsetzen in der Szene
HIRSCHBACH Entsetzen in der Kletterszene: Der gebürtige Nürnberger Kurt Albert, seit über 30 Jahren einer der erfolgreichsten Alpinisten der Welt, ist abgestürzt. Der 56-Jährige, der das Freiklettern ins alpine Hochgebirge brachte und unzählige Routen in der Fränkischen Schweiz erschuf, ringt auf der Intensivstation der Erlanger Uni-Klinik mit dem Tod. Der Unfall passierte nicht etwa im Himalaya – Albert verunglückte auf dem in der Hersbrucker Alb bei Hirschbach gelegenen „Höhenglücksteig“.
Am Sonntagmittag waren Kurt Albert und zwei weitere Bergführer mit einer 17-köpfigen Gruppe im ersten Teil des beliebten Klettersteigs unterwegs, als der Franke aus einer Höhe von ungefähr 18 Metern in die Tiefe stürzte. Der Mathe- und Physiklehrer, der seinen Job an den Nagel gehängt hatte, um Kletterprofi zu werden, erlitt schwerste Verletzungen. Er wurde mit einem Hubschrauber nach Erlangen geflogen.
"Unglaublich, er ist die schwersten Routen der Welt geklettert."
Kurt Albert und sein Kraxelfreund Holger Heuber sind eigentlich in den Bergen Patagoniens, im Himalaja, Grönlands, Kanada und in der Antarktis zuhause. Sie kletterten in Madagaskar, Namibia und Mexiko. Das Duo schaffte viele Erstbesteigungen im hohen Schwierigkeitsgrad, kämpfte gegen Eisbären, gegen hohe Wellen im Kajak und segelte mit einer 14 Meter-Yacht durch die stürmische See der Antarktis, um die unbestiegene 900 Meter hohe Wand des Renard Towers zu durchsteigen.
Holger Heuber erfuhr am Montag in den USA von dem Unglück. „Es ist unglaublich, er ist die schwersten Routen der Welt geklettert, war im Pamirgebirge und Brasilien und jetzt verunglückt er am Höhenglückssteig“, sagt seine Mutter traurig.
Wie es zu dem Unglück kommen konnte, ist noch unklar. Die Ermittlungen hat der Polizei-Sachbearbeiter für Kletter- und Bergunfälle übernommen. Andrea Uhrig