Abgeschoben: Kämpft Erhan A. wieder in Syrien?

Im Herbst letzten Jahres ließ Bayerns Innenminister den radikalen allgäuer Islamisten Erhan A. abschieben. Jetzt kämpft er offenbar wieder in Syrien. Begünstigte die Abschiebung die Rückkehr zur Terrormiliz?
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Innenminister Joachim Herrmann ließ Erhan A. (r) im Oktober 2014 abschieben. Der Islamist soll sich nun wieder im Krisengebiet aufhalten und wirbt auf Facebook weiter für den Dschihad.
dpa/AZ Innenminister Joachim Herrmann ließ Erhan A. (r) im Oktober 2014 abschieben. Der Islamist soll sich nun wieder im Krisengebiet aufhalten und wirbt auf Facebook weiter für den Dschihad.

München - Ein in die Türkei abgeschobener Allgäuer Islamist ist offenbar in Syrien. Auf seiner Facebook-Seite ruft Erhan A. Freunde und Unterstützer auf, sich ebenfalls auf den Weg nach Syrien zu machen - obwohl ihm das Wüstenklima ganz offensichtlich nicht behagt: "Leute Sham ist echt zu heiß das ist ja krass da vermisst man manchmal den regen den man vorher nie wollte", klagte der Extremist am Wochenende. "Aber egal alhamdulillah alle her mit euch."

Sham ist eine arabische Bezeichnung für Syrien. Über den mutmaßlichen Aufenthalt des Mannes im Kriegsgebiet berichtete zuerst der Bayerische Rundfunk. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte A. im Oktober 2014 in die Türkei abschieben lassen, nachdem A. in einem Interview mit dem Magazin der "Süddeutschen Zeitung" kund getan hatte: "Ich würde sogar meine eigene Familie töten, wenn sie sich gegen den Islamischen Staat stellt."

Grüne kritisieren Abschiebung in Türkei

Die Grünen-Abgeordnete Katharina Schulze sagte dazu im BR: "Es muss doch möglich sein, dass man Menschen im Land behält und nicht direkt noch an das Kriegsgebiet heranführt, wo sie dann in die Kriegshandlungen eingreifen können." Aus der Facebook-Seite geht allerdings nicht hervor, dass A. in Syrien tatsächlich als Kämpfer aktiv ist.

Innenminister Herrmann hält seine Entscheidung nach wie vor für richtig. Die Sicherheit im eigenen Land sei ihm wichtiger, sagte der CSU-Politiker nach Angaben eines Sprechers. Zudem sei nicht geklärt, wo sich A. wirklich aufhalte. Eine e-mail schreiben oder einen Internetauftritt gestalten könnte man auch von New York oder der Südsee aus.

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