800 Polizisten zerschlagen Kinderporno-Ring
Pädophile missbrauchten Buben und Mädchen, filmten ihre perversen Taten und tauschten die Aufnahmen – unter den Beschuldigten sind auch fünf Franken.
NÜRNBERG Das Bundeskriminalamt (BKA) hat einen Pädophilenring zerschlagen: Die Kinderschänder sollen Buben und Mädchen missbraucht – und ihre perversen Taten fotografiert und gefilmt haben. Die abstoßenden Bilder verbreiteten sie im Internet. Unter den Beschuldigten sind auch zwei Mittel-, zwei Ober- und ein Unterfranke.
In der Nacht von Montag auf Dienstag begannen die Durchsuchungen. Mit Unterstützung der Landespolizeien wurden im Auftrag der Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main die Wohnungen und Geschäftsräume sowie Arbeitsstätten von insgesamt 121 Beschuldigten in ganz Deutschland durchkämmt. Die Fahnder wurden fündig.
„In Bayern wurde insgesamt bei 16 Beschuldigten und 20 Objekte durchsucht. Dabei wurden 38 PC, 6300 externe Datenträger wie CDs, DVDs und Festplatten, rund 300 Videos und eine Vielzahl sonstiger EDV-Geräte sichergestellt“, teilte ein Sprecher des Bayerischen Landeskriminalamtes gestern mit.
220 Computer und über 17.000 Speichermedien wurden beschlagnahmt
Insgesamt nahmen die 800 eingesetzten Beamten aus 163 Objekten 220 Computer und über 17.000 digitale Speichermedien zur Auswertung mit. Gegen neun Initiatoren und Verantwortliche der Internetforen sind bereits Haftbefehle erlassen. „Die Maßnahmen richten sich gegen Mitglieder einer deutschsprachigen pädophilen Internet-Community, die des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern sowie der Herstellung und Verbreitung von kinderpornografischem Material im Internet verdächtigt werden“, so die Polizei.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hatte Anfang Januar das BKA mit den Ermittlungen beauftragt. Trotz des äußerst konspirativen Verhaltens der Täter gelang es, durch aufwändige Ermittlungen weltweit insgesamt 136 Personen als Mitglieder eines pädophilen Internetringes zu identifizieren.
Der Ring hatte sich in mehreren Internetforen etabliert. Seine Mitglieder tauschten in eigens dazu eingerichteten Foren sowohl umfangreiches Bildmaterial als auch ihre Erfahrungen beim sexuellen Missbrauch von Kindern aus. Einige stehen unter dem Verdacht, von ihren Taten Bild- und Videoaufnahmen gemacht und sie im Internet verbreitet zu haben.
Zeitgleich mit den Maßnahmen in Deutschland fanden Durchsuchungen bei 15 Mitgliedern der Gruppe in der Schweiz, Österreich, Spanien, Bulgarien, Kanada und den USA statt. BKA-Präsident Jörg Ziercke ist zufrieden: „Die Festnahmen sind ein großer Erfolg im Kampf gegen die Kinderpornografie-Szene." au
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