72:86! „Drachen“ stoppen die Bamberger Superserie
QUAKENBRÜCK Herber Dämpfer für die Brose Baskets: Die Bamberger verloren das zweite Playoff-Halbfinale bei den Artland Dragons unerwartet mit 72:86 (44:44) und mussten in der Serie „best-of-five“ den Ausgleich zum 1:1 hinnehmen. Damit büßten die „Riesen von der Regnitz“ auch ihren Nimbus der Unbesiegbarkeit ein. Zuletzt hatten sie auf nationaler Ebene 14 Spiele in Serie gewonnen, den Pokal geholt und insgesamt in 42 Partien nur zweimal verloren.
Überzeugen konnten bei der Pleite in Quakenbrück lediglich Anton Gavel (13 Punkte), Kyle Hines (11 Punkte, sieben Rebounds) mit überragenden Wurfquoten von über 70 Prozent sowie mit Abstrichen Brian Roberts (13). Die meisten Zähler gelangen zwar Predrag Suput (15). Aber die „Diva“ leistete sich zu viele Fehlversuche. Manager Wolfgang Heyder: „Wir haben uns von der sehr harten Spielweise der Drachen Mitte der ersten Halbzeit den Schneid abkaufen lassen, haben nicht so dagegen gehalten wie es notwendig in einem Auswärtsspiel der Playoffs ist und haben in der Offensive die gut herausgespielten, freien Würfe nicht getroffen.“ Und weiter: „Leider haben wir sie auch in der Verteidigung nicht in den Griff bekommen.“
"Wir haben komplett unseren Rhythmus verloren"
Als Schlüssel für das dritte Halbfinale am kommenden Mittwoch um 19 Uhr in der Bamberger Stechert Arena sieht Heyder, dass seine Mannschaft nicht erneut 86 Punkte kassiert: „Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir auch die Bretter besser beherrschen.“ Gleichwohl ist Heyder von einem Sieg überzeugt: „Nach solchen Niederlagen sind wir immer hervorragend zurückgekommen.“
Stinksauer über die Pleite an seiner früheren Wirkungsstätte war auch Brose Baskets Cheftrainer Chris Fleming: „Unsere Guards waren nicht in der Lage, das Tempo zu kontrollieren. Dadurch haben wir komplett unseren Rhythmus verloren. Außerdem haben die Schiedsrichter ihre Linie geändert, darauf hat sich Artland besser eingestellt. Wir haben in dieser Phase etwas gejammert, während Artland produktiven Basketball gespielt hat.“ Gleichzeitig räumte Fleming ein: „Wir haben auch nicht damit gerechnet, dass wir diese Mannschaft 3:0 schlagen.“
Dennoch war das Debakel im hohen Norden überflüssig. Nach einem Dreier von Predrag Suput führte der Liga-Primus nach einer Viertelstunde bereits mit 39:27. Aber ohne Leidenschaft, Inspiration und unbedingten Siegeswillen lässt sich kein Titel verteidigen. Das sollte ein rechtzeitiger Warnschuss vor den Bug gewesen sein.
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