60-Jährige in der Wohnung erstochen

Bettina P. wird in Fürstenfeldbruck unter völlig ungeklärten Umständen getötet. Die Polizei findet ihre Leiche erst nach Tagen. Der Mörder läuft noch immer frei herum.  
von  Torsten Huber

Bettina P. wird in Fürstenfeldbruckunter völlig ungeklärten Umständen getötet. Die Polizei findet ihre Leiche erst nach Tagen. Das Motiv für die Tat ist unbekannt – und der Mörder läuft noch immer frei herum

FÜRSTENFELDBRUCK Am Fenster stehen vertrocknete Blumen. Die Eingangstür mit drei roten Herzen ist aufgebrochen. Ein Polizeisiegel der Kripo markiert die Wohnung am Geschwister-Scholl-Platz in Fürstenfeldbruck als Tatort.

Mehrere Tage lag Bettina P. (60) hier – tot. Erstochen mit mehreren Messerstichen. Hinweise auf den Täter hat die Polizei, die von einer Arbeitskollegin der Toten am Samstag alarmiert worden ist, bis jetzt noch nicht.

Auch das Motiv für den mysteriösen Mord ist völlig unklar „Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagt eine Polizeisprecherin. Verkäuferin Bettina P. ist erst vor ein paar Jahren von Sachsen nach Fürstenfeldbruck gezogen.

Sie wohnte mit ihrem Lebensgefährten Norbert W. in einer Neubausiedlung. Sie arbeitete in einem Bekleidungsgeschäft. Ihr Partner, der schwer erkrankt ist und zur Tatzeit vermutlich in einer Klinik lag, ist bereits in Rente. Seine Leidenschaft ist der Männerchor in Emmering. Norbert W. ist 1. Chor-Vorsitzender und sehr engagiert.

Ein Chor-Mitglied sagt: „Erst im Januar ist er wieder für drei Jahre zum 1. Vorsitzenden gewählt worden. Seit mehreren Wochen ist er aber nicht mehr bei uns gewesen. Auch auf mehrere E-Mails und Anrufe hat er nicht reagiert. Norbert leidet an einer schweren Epilepsie.“

Bettina P. wird von den Nachbarn als nett und höflich beschrieben. In einer Konditorei in der Nähe ihrer Wohnung kauft sie nur gelegentlich Gebäck und Kuchen ein. Selten ist die Verkäuferin bei den Chorfeier oder -fahrten ihres Lebenspartner dabei. Ein Gesangskollege von Norbert W. erinnert sich: „Wenn sie dabei war, saß sie ruhig neben Norbert.“

Sie schwärmt für den Volkssänger Michael Wendler („Häschen Party“, „Verdammte Liebe“) aus Dinslaken und spielt gern „Captain Torch“ im Internet. Bei dem muss man möglichst schnell Diamanten einsacken, um Punkte zu kassieren.

In der Nachbarschaft und Umgebung ist man geschockt. In der kleinen Siedlung schlägt ein Mörder zu, der zur Zeit immer noch frei herumläuft. War es ein Raubmord? Eine Beziehungstat? Die vielen Messerstiche weisen auf Wut und des Täters hin. Womöglich kennt der Täter sein Opfer. Vielleicht war ein Streitgespräch der Auslöser für die schreckliche Tat.

 

 

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