50 Hinweise: Wann haben sie den dicken Kinderschänder?

Versuchte Entführung in Bayreuth: Alle wollen der Polizei bei den Ermittlungen helfen
von  Abendzeitung
So soll der Mann aussehen, der das Mädchen entführen wollte.
So soll der Mann aussehen, der das Mädchen entführen wollte. © Polizei

Versuchte Entführung in Bayreuth: Alle wollen der Polizei bei den Ermittlungen helfen

BAYREUTH Wo ist der dicke Kinderschänder? Die Menschen in Oberfranken wollen der Polizei helfen, ihn zu finden! Nach der Veröffentlichung des Phantombildes des Mannes, der letzte Woche versuchte, ein Mädchen (9) in sein Auto zu zerren, laufen die Telefone der Bayreuther Polizei heiß.

Rund 50 Menschen haben bereits angerufen. Sie meinen, den Mann auf der Computerzeichnung erkannt zu haben. Manche Männer erschienen gleich selbst auf der Wache: Sie sahen dem Phantombild tatsächlich ähnlich. Diese Männer wollten der Polizei beweisen, dass sie unschuldig sind.

Rückblende: Am Donnerstag vergangener Woche war die neunjährige Sandra* in Bayreuth unterwegs, als vor ihr ein vermutlich dunkelblauer Kombi hielt. Ein Mann – kräftige Statur, Brille, Pickel oder Warze am Kinn – versuchte, sie in das Auto zu zerren. Doch Sandra wehrte sich mit Händen und Füßen. Sie schrie, so laut sie konnte – und konnte sich so befreien.

Die Fälle in Oberfranken häufen sich

Trotz der vielen Hinweise ist noch keine heiße Spur dabei, erläutert Stefan Walter von der Bayreuther Polizei. „Die Hinweise werden jetzt abgeklärt. Außerdem kontrollieren wir die Halter dunkelblauer Kombis.“

Es ist nicht der einzige Fall in Oberfranken: In Bischofsgrün soll genau eine Woche zuvor ein Mann eine Siebenjährige angesprochen und versucht haben, sie mit einer Puppe ins Auto zu locken. Das Mädchen weigerte sich. Später schilderte die Zweitklässlerin, der Mann habe sich mit den Worten „vielleicht das nächste Mal“ von ihr verabschiedet.

Und am 26. Januar soll ein Mann in Speichersdorf versucht haben, ein weiteres Mädchen ins Auto zu ziehen. Ist es der gleiche Täter wie im Bayreuther Fall? Stefan Walter: „Die Personenbeschreibungen weichen schon stark voneinander ab.“ Auch dass der Mann in Bischofsgrün das Kind nicht angefasst habe, sei einer der Unterschiede in den drei Fällen.

In Bischofsgrün ist der Vorfall jedenfalls Thema Nummer eins. Die Schule hat einen Elternbrief verfasst und die Erziehungsberechtigten darauf hingewiesen, dass sie ihren Kindern einprägen sollen, wie sie sich verhalten müssen, wenn Fremde sie ansprechen. sw

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