5 Jahre Jugendstrafe für den U-Bahnschläger (15)

Schreckliche Szenen im Überwachungsvideo: 31 Sekunden lang trat René D. in Fürth auf sein Opfer (34) ein.
NÜRNBERG Er hat einen Menschen in einer Fürther U-Bahnstation fast zu Brei getreten – gestern wurde der 15-jährige René D. wegen versuchten Totschlags von der Nürnberger Jugendkammer zu fünf Jahren Jugendstrafe verurteilt (zehn Jahre ist die Höchststrafe).
„Dieses Geschehen hat auch uns nicht unberührt gelassen“, erklärte Richter Hans Neidiger. Am zweiten Tag im nichtöffentlichen Prozess um die Horrornacht des 30. August 2008 in der U-Bahnstation Klinikum Fürth wurde das Video der Überwachungskamera vorgeführt. Der Angeklagte schaute kaum hin, saß da mit gesenktem Kopf. Sein Opfer, Wilhelm K. (34), wirkte laut seinem Anwalt Robert Krötsch „ziemlich mitgenommen, er hat das Video von der Tat ja das erste Mal gesehen“.
Im Knast will er eine Elektrikerlehre machen
Wilhelm K. erinnert sich nicht mehr an das Geschehen, er war stockbetrunken, als er den Jungen weckte. Achteinhalb Minuten sprachen sie miteinander – worüber, war im Film nicht zu hören. Dann jagte René den Älteren die Rolltreppe hinauf, schlug ihn zu Boden. Dann trat er auf den Bewusstlosen ein – 31 Sekunden dauerte die Gewaltorgie, bis der Mann reglos in seinem Blut lag, mit Brüchen im Gesicht und am Kopf sowie einer Gehirnquetschung mit Einblutungen.
Sechseinhalb Jahre hatte die Anklägerin gefordert, drei Jahre Verteidiger Reinhard Debernitz, weil René ein Tötungsvorsatz fremd sei. Der Anwalt kündigte Revision an. René D., dem strafmildernd ein Vollrausch bei der Tat attestiert wurde, lernt hinter Gittern auf seinen Quali, will da auch eine Elektrikerlehre machen. cis