4,3 Milliarden: Gips-Könige sind die reichsten Franken

Fast alle Milliardäre haben in der Krise Vermögen eingebüßt. Schaeffler und Schickedanz verloren fast alles
von  Abendzeitung
Die Krise hat auch sie Geld gekostet, doch die Geschäfte von Baldwin (links) und Nikolaus Knauf laufen gut.
Die Krise hat auch sie Geld gekostet, doch die Geschäfte von Baldwin (links) und Nikolaus Knauf laufen gut. © dpa

NÜRNBERG - Fast alle Milliardäre haben in der Krise Vermögen eingebüßt. Schaeffler und Schickedanz verloren fast alles

Die Wirtschaftskrise – sie ist auch an Frankens Super-Reichen nicht spurlos vorübergegangen. Die Milliardäre haben Federn lassen müssen, wie die aktuelle Rangliste des „Manager Magazins“ ausweist. Frankens Reichste, die Gips-Könige Baldwin (73) und Nikolaus Knauf (70) aus Iphofen, haben im letzten Jahr 600 Millionen Euro eingebüßt – zu verschmerzen, wenn man trotzdem noch über ein Vermögen von 4,3 Milliarden Euro verfügt und Platz 14 unter den 300 reichsten Deutschen belegt.

Zwei Frauen, die noch im letzten Jahr weit vorne rangierten, haben fast ihr gesamtes Vermögen eingebüßt: Maria-Elisabeth Schaeffler, einst schwerreiche Chefin der INA-Gruppe, verlor durch die misslungene Übernahme der Continental AG 4,85 Milliarden Euro – 92,4 Prozent ihres Vermögens! Sie belegt mit 400 Millionen Euro nur noch Rang 260.

Madeleine Schickedanz hat durch die Pleite ihrer Firma Arcandor fast ihr ganzes Milliarden-Erbe verloren. Von 1,3 Milliarden Euro blieben ihr laut „Manager Magazin“ nur 100 Millionen – die Quelle-Erbin taucht deshalb in der Top 300 gar nicht mehr auf.

Besser machten es die drei Diehl-Brüder: Thomas (58), Werner (63) und Peter (60) Diehl haben ihren Nürnberger Konzern ganz gut durch die Krise gebracht. Die Firma erwirtschaftet nur noch ein Drittel ihres Umsatzes im krisenfesten Rüstungsbereich, folglich mussten auch die Diehls Einbußen hinnehmen: 2,05 Milliarden steht für sie zu Buche, immerhin 450 Millionen weniger als im letzten Jahr.

Die dritte verbliebene Milliardärs-Familie residiert im beschaulichen Rehau. 1,1 Milliarden Euro ist der gleichnamige Kunststoff-Konzern wert, den Helmut Wagner (84) 1948 gründete. Der Verlust von 100 Millionen Euro im Vergleich zum letzten Jahr bringt Rehau keine Probleme.

Und das besitzen die „ärmeren Reichsten“ aus Franken: Familie Stoschek aus Coburg (Autozulieferer Brose) – 800 Millionen Euro. Chantal Grundig (Elektro-Erbin) – 800 Millionen. Horst Brandstätter (Playmobil) – 750 Millionen. Familie Kaeser aus Coburg (Kompressoren-Firma) – 600 Millionen. Klaus und Werner Conrad aus Hirschau (Conrad Elektronik) – 550 Millionen. Michael Sieber (Simba-Dickie, BIG) – 500 Millionen. Hans-Rudolf Wöhrl – 450 Millionen.

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