4000 Metaller-Jobs fallen weg!
Arbeitgeber-Boss Bertram Brossardt: 25 Prozent der Betriebe kommen um betriebsbedingte Kündigungen nicht herum.
NÜRNBERG Verlieren in den nächsten Monaten 4000 Metaller in Mittelfranken ihren Job? Diese Zahl nannte jedenfalls der Chef des Verbandes der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie (VBM), Bertram Brossardt, nach einer Blitzumfrage unter seinen Mitglieds-Betrieben.
Danach wollen 60 Prozent der VBM-Betriebe in Mittelfranken Beschäftigung abbauen. Derzeit versuchten viele Firmen ihre Personal-Kapazitäten dadurch anzupassen, dass sie fluktuations- und altersteilzeitbedingte Abgänge nicht mehr ersetzten und Zeitarbeitskräfte abbauten. „Trotzdem werden 25 Prozent der M+E-Betriebe in Mittelfranken an betriebsbedingten Kündigungen nicht vorbeikommen“, sagte Brossardt.
Er erwartet, das die Zahl der Kündigungen Mitte des Jahres spürbar zunehmen werden. Dann nämlich läuft die erste Welle der Kurzarbeit aus. „Aktuell haben 56 Prozent der mittelfränkischen VBM-Betriebe Kurzarbeit angemeldet.“ Betroffen seien davon derzeit 20 Prozent der Beschäftigten. Allein im Arbeitsamts-Bezirk Nürnberg sind über 33000 Kurzarbeiter gemeldet.
Nach der VBM-Umfrage möchten 81 Prozent der Betriebe die zum 1. Mai anstehende zweite Stufe der Tariferhöhung um 2,1 Prozent verschieben. Brossardt appellierte an die Betriebsräte und an die IG Metall, zu kooperieren: „Wir müssen alles daran setzen, dass dort, wo es die betriebliche Lage erfordert, die Verschiebung der 2.Stufe auch zügig umgesetzt wird.“
Trotz des drohenden Abbaus von bayernweit 20.000 Stellen könne die Zahl der M+E-Beschäftigten höher liegen als zu Beginn des letzten Aufschwungs, so Brossardt. Derzeit beschäftigt die M+E-Industrie in Bayern 760.000 Menschen – 50.000 mehr als Mitte des Jahrzehnts.
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