400 Hinweise auf das „Vokuhila-Monster“
In der TV-Sendung „Aktenzeichen XY“ gab es aber keine heiße Spur zum Kopfschuss-Killer
NÜRNBERG 5,43 Millionen Zuschauer haben vorgestern „Aktenzeichen XY... ungelöst“, die Fernseh-Fahndungssendung des ZDF, gesehen. Nürnberg war gleich mit zwei Beiträgen präsent: mit dem mysteriösen Kopfschusskiller, der neun Menschen tötete, und dem Mordversuch an der Prostituierten „Mona Lisa“. Unter den Zuschauern waren viele Zeugen, die bei beiden Fällen der Polizei helfen konnten.
Fall Kopfschusskiller: Seit 2000 hat er neun Menschen hingerichtet, darunter drei in Nürnberg lebende Türken. Er schoss immer mit der selben Waffe, einer Ceska mit Schalldämpfer. Das Bundeskriminalamt hat ermittelt, dass diese Waffe aus einer Lieferung von 24 Pistolen stammte. Bis auf acht hat das BKA die Waffen bereits zugeordnet und überprüft. Per „XY“ rief das BKA nun Zeugen auf, die etwas über den Verbleib dieser acht Ceskas wissen könnten. Die Fernsehfahndung war wohl nicht so erfolgreich, wie das BKA sich erhoffte. „Wir haben eine zweistellige Anzahl von Hinweisen erhalten, die jetzt überprüft werden. Aber eine heiße Spur ist noch nicht dabei“, so eine Sprecherin. Und: „Es gibt noch keinen Hinweis auf die Tatwaffe.“
Fall Mona Lisa: Seit 1995 jagt die Nürnberger Kripo das „Vokuhila-Monster“ – benannt nach seiner 80er-Jahre-Frisur, vorne kurz, hinten lang. Am 18. Mai 1995 hatte der versucht, die Nürnberger Prostituierte „Mona Lisa“ zu erdrosseln. „So viele Hinweise wie schon lange nicht mehr nach einer XY-Sendung“ sind laut Polizeisprecher Peter Schnellinger dazu eingegangen: Mehr als 400 Menschen wollten der Polizei helfen.
Ihre Tipps bezogen sich meist auf den in der Sendung gezeigten Metallstab, den der Täter verlor. Durch „XY“ konnte geklärt werden, dass der Schwenkhebel für Fotostative von einer Firma in Norddeutschland hergestellt wurde. Die Ermittler sind bereits in Kontakt mit der Firma.
Nach wie vor fragen aber die Fahnder: Wer kennt eine Person, die 1995 Ähnlichkeit mit dem Phantombild hatte? Hinweise: Tel. 0911 / 2112-3333. Es winkt eine Belohnung von 1500 Euro.