40 Milliarden Euro: Bayern stockt Corona-Hilfen massiv auf

Der Freistaat Bayern greift noch einmal massiv in den Staatsgeldbeutel, um die heimische Wirtschaft zu unterstützen. Milliarden Euro stehen in verschiedenen Hilfspaketen zur Verfügung, auch Staatsbeteiligungen sind denkbar.
München - Bayern stockt sein Hilfspaket für die bayerische Wirtschaft noch einmal massiv auf - zur Bewältigung der Corona-Krise stehen nun 20 Milliarden Euro zur Verfügung.
Zudem werde es weiter vergünstigte Bürgschaften und einen Bayern-Fonds in Höhe von 20 Milliarden Euro geben, um die Wirtschaft zu schützen. Das kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München an. "Wir machen uns riesige Sorgen um die wirtschaftlichen Herausforderungen. Viele sind sich nicht bewusst, welche Herausforderungen es geben wird", betonte er.
Bisher hatte der Freistaat einen bis zu zehn Milliarden Euro schweren Schutzschirm zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen im Freistaat geschnürt. Dies hatte der Landtag bereits in der vergangenen Woche einstimmig beschlossen.
Corona-Hilfe: Bayern pumpt massiv Geld in die Wirtschaft
Um die Geldmittel sofort bereitstellen zu können, wurde die in der Verfassung verankerte Schuldenbremse für zunächst ein Jahr außer Kraft gesetzt. Diese Ausnahmeregelung ist etwa für Naturkatastrophen oder zur Bekämpfung von besonders schwerwiegenden Situationen ausdrücklich vorgesehen. Der Schutzschirm soll der Wirtschaft unter anderem spezielle Bürgschaftsrahmen und finanzielle Soforthilfen ermöglichen.
Laut Söder habe in der aktuellen Lage der Erhalt der Liquidität von Unternehmen und auch von Kulturschaffenden oberste Priorität. Um Unternehmen mehr Spielräume zu geben, sind auch Steuerstundungen möglich. In ganz Deutschland werden wegen der Corona-Krise eine schwere Rezession und in der Folge auch einbrechende Steuereinnahmen erwartet. Das bayerische Konzept sieht dennoch eine Tilgung ab dem Jahr 2024 vor.
Corona: Gesundheitsministerium wird aufgestockt
Im Kampf gegen das Coronavirus stockt die Regierung außerdem das zuständige Gesundheitsministerium personell auf: 400 weitere Mitarbeiter sollen die Gesundheitsämter unterstützen, Innenstaatssekretär Gerhard Eck (CSU) wechselt für drei Monate zudem leihweise in die Leitungsetage des Ministerums. Der unterfränkische CSU-Politiker Eck ist als lang gedientes Kabinettsmitglied seit 2009 Innenstaatssekretär, Söder nannte ihn einen "erprobten Kämpfer".
Die Staatsregierung ist angesichts der rasant steigenden Zahl an Coronavirusinfektionen bemüht, einem Kollaps des bayerischen Gesundheitswesens vorzubeugen. Bis Dienstagvormittag hatten die Behörden 6.362 Infektionen und 31 Todesopfer in Bayern gezählt.
Bayern zahlt Essen und Getränke in Heimen und Krankenhäusern
Als Zeichen der Wertschätzung für das medizinischen Personal und die Pfleger kündigte Söder eine weitere Maßnahme an: Ab April werden in den bayerischen Krankenhäusern, Pflege- und Behindertenheimen Getränke und Essen von der Staatsregierung gestellt.
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