3500 demonstrieren in Nürnberg gegen Israel

Viele Menschen kritisieren die Enterung der Hilfsschiffe für den Gaza-Streifen
NÜRNBERG Einen öffentlichkeitswirksameren Auftritt hätten sich die 3500 nicht suchen können: Bei strahlendem Sonnenschein war die Innenstadt am Samstag brechend voll. Doch die schlendernden und Eis essenden Einkaufsbummler wurden durch „Freiheit für Gaza! Nieder mit Israel!“-Rufe aufgeschreckt: Viele Menschen demonstrierten gegen den erneuten Angriff der Israelis auf ein Hilfsschiff für den Gaza-Streifen.
Just am Samstag enterten israelische Elitesoldaten ein Hilfsschiff aus Irland. „Wir sind also ganz aktuell“, meint Hasan Sifeddine. Der Libanese hat mit der evangelischen Kirche und Solidaritäts-Komitees die Demo veranstaltet. Türken, Libanesen, Palästinenser – sie machen die Mehrheit der Demonstranten aus. „Es sind wenige Deutsche da – außer der Polizei“, bemerkt eine Demonstrantin mit Blick auf die uniformierten Beamten, die den Zug durch die Innenstadt und anschließend zum Plärrer flankierten. Doch die Deutschen, die Nürnberger, halten für den Moment der Demonstration inne. In ihren Kommentaren ist viel Zuspruch zu hören.
Viele Nürnberger sind über das radikale Vorgehen der Israelis schockiert
Das radikale Vorgehen der Israelis, die letzte Woche bei der Kaperung eines türkischen Schiffes getöteten Menschen – auch viele Nürnberger sind darüber schockiert. „Da wollen Menschen helfen, und dann werden sie beschossen – das ist unbegreiflich“, so ein Passant.
Zwischenfälle bei der Demo blieben aus – bis auf einen Stau rund um den Plärrer. sw