3,5 Millionen - das teuerste Modellauto der Welt

Ein Ingenieur aus Oberbayern hat aus Silber, Gold und Platin das teuerste Modellauto der Welt gebaut - ein Luxus für die Reichsten der Reichen.
von  dpa
Für sein Modellauto der Luxusklasse will Gülpen mindestens 3,5 Millionen Euro.
Für sein Modellauto der Luxusklasse will Gülpen mindestens 3,5 Millionen Euro. © Andreas Gebert/dpa

Ein Ingenieur aus Oberbayern hat aus Silber, Gold und Platin das teuerste Modellauto der Welt gebaut - ein Luxus für die Reichsten der Reichen.

Traunstein - Edel ist fast untertrieben bei dem, was Modellautobauer Robert Gülpen macht. Für seine luxuriösen Raritäten verwendet er Sterling-Silber, Gold und Platin. Dass alle Teile maßstabgetreu sind, versteht sich von selbst. Jetzt baut der gelernte Ingenieur – er entwickelte einst für den deutschen Autobauer mit dem Stern neue Motoren – das teuerste Modellauto der Welt – Kostenpunkt: 3,5 Millionen Euro.

Am Donnerstag stellte Gülpen im oberbayerischen Traunstein den Prototypen des Modells vor, mit dem er ins Guinnessbuch der Rekorde strebt. „Das ist ein Hightech-Kunstwerk“, sagte sein Schöpfer. „Ich wollte etwas Einzigartiges machen, etwas, das es bis jetzt noch nicht gegeben hat.“ Bei der Suche nach dem Original, das für den detailversessenen Autoliebhaber aus dem oberbayerischen Palling Pate stand, fiel die Wahl auf die italienische Sportwagenmanufaktur Lamborghini.

Das topaktuelle Modell Aventador LP 700-4 sollte es sein. Allein die Edelmetalle und Edelsteine, die Gülpen in sein Modell im Maßstab 1:8 verbaut, haben zusammen einen Wert von rund zwei Millionen Euro. So befinden sich Edelsteine in den Sitzen ebenso wie im Lenkrad oder den Scheinwerfern. Die Karosserie des Modells ist aus Carbon, so wie beim „großen Bruder“ im Original auch.

Die Kundschaft: superreiche Ölscheichs

Das teuerste Modellauto der Welt soll natürlich sicher verwahrt zu bestaunen sein: So gehört zum edlen Mini-Lamborghini auch die sicherste Vitrine der Welt, bestehend aus Panzerglas und versehen mit raffinierten elektronischen Sicherheitsvorkehrungen. Gezeigt wird das nach Herstellerangaben teuerste Automodell der Welt auf dem Lamborghini-Messestand bei der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt vom 15. bis 25. September.

Schon am Dienstag (13. September) wird es Lamborghini-Chef Stephan Winkelmann präsentieren. Im Dezember soll das Modell nach den Plänen von Gülpen beim Auktionshaus Sothebys in New York oder in Dubai versteigert werden. Sein Erbauer zielt bei der Kundschaft auf superreiche Ölscheichs, für die ein paar Millionen Euro kein Thema sind. Der 52-Jährige tritt zur Versteigerung mit einem Startpreis von 3,5 Millionen Euro an.

Eine halbe Million Euro seines Erlöses will Gülpen spenden. Auch wenn Lamborghini ein Wörtchen mitreden will, wer das Geld bekommt, schwebt Gülpen eine soziale Einrichtung für benachteiligte Kinder vor. Wer nicht bis zur Versteigerung warten will, kann das Modell schon sofort für 4,5 Millionen Euro haben. Sein künftiger Besitzer hat dafür die Gewissheit, dass der Preis bei einer Auktion nicht mehr in die Höhe schnellen kann.

Der gelernte Maschinenbau-Ingenieur fertigt seit Ende der 1990er Jahre Modellautos aus edlen Metallen. Er entwickelte dazu in fünf Jahren Arbeit eine völlig neue Gießtechnik für die Einzelteile seiner kleinen Kostbarkeiten und konstruierte auch gleich die passende Maschine dafür – Kostenpunkt: 500 000 Euro. Seit 2009 produziert er damit Modellautos im Maßstab hauptsächlich 1:16 oder 1:18.

Seine Nachbauten von Luxusautos namhafter Hersteller bestehen aus bis zu 300 Einzelteilen. „Da stecken an die 500 Arbeitsstunden drin“, erläutert der Ingenieur, „es ist pure Handarbeit.“ An die 40 verschiedene Modelle hat er inzwischen in limitierten Auflagen bis zu 100 Stück mit Echtheitszertifikat herausgebracht. Darunter sind etliche Oldtimer, der billigste nicht unter 1000 Euro. 

 

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