3:1! Ohne Hertel sind die Tiger mächtig
Am Sonntag in Wolfsburg: Petr Fical (2) und Andre Savage schießen die Noris-Cracks zum dritten Sieg in Folge. Aber: Jetzt ist auch noch Florian Keller verletzt
WOLFSBURG „Glückwunsch, Anderl!“ Nach dem Tölzer Trainer-Duell fasste sich Wolfsburgs Coach Toni Krinner kurz. Und sein Nürnberger Kollege Andreas Brockmann war „sehr glücklich und zufrieden, gegen eine starke Wolfsburger Mannschaft gewonnen zu haben.“ Konnte er auch. Schließlich war das gestrige 3:1 (0:0, 1:1, 2:0) vor 1834 Zuschauern in Wolfsburg bereits das dritte Erfolgserlebnis der Ice Tigers in Folge. Und irgendwie drängt sich der Verdacht auf, dass der Ausstieg von Alleingesellschafter Günther Hertel (samt Insolvenzantrag) die Noris-Cracks beflügelt hat.
"Wir finden immer einen Weg, um zu gewinnen"
Wie schon am Freitagabend, als die Brockmänner nach einem kapitalen Fehlstart (0:3 nach dem ersten Akt) gegen Ingolstadt dermaßen Gas gaben, dass die Fans in der Arena aus dem Staunen und Jubeln gar nicht mehr heraus gekommen sind – Endstand 4:3. „Wir finden halt immer einen Weg, zu gewinnen – und das macht eine gute Mannschaft aus“, grinste Sportdirektor Otto Sykora gestern in Wolfsburg.
Da waren die Tiger, gestützt auf den diesmal sehr sicheren Keeper Frederic Cassivi, von Beginn an die Chefs im Ring. Nur mit dem Toreschießen übten sie sich in Geduld: Petr Fical scheiterte an der Latte (13), Scott King (14.), Florian Keller (15.), Adrian Grygiel (22.), Shawn Carter (25.) und Brian Swanson (26.) am aufmerksamen „Wölfe“-Keeper Oliver Jonas. Die Quittung: Bei Nürnberger Unterzahl schlug der Puck nach einem Schlagschuss von Arvids Rekis zum 0:1 im Tiger-Kasten ein – Cassivi war die Sicht verdeckt.
Peacock arbeitslos, Keller kaputt
Aber Tiger jammern nicht. Zwei Minuten später traf Fical nach feinem Pass von Andre Savage bei Überzahl zum 1:1 (35.). Brad Leebs Lattenkracher nur wenige Sekunden später hätte schon die Weichen auf (Auswärts-)Sieg stellen können. Da war Shane Peacock, der wegen eines kaputten Schlittschuhs fast eine halbe Stunde arbeitslos war, schon wieder dabei. Nicht mehr allerdings Keller, der nach einem (regelkonformen) Check mit einer Schulterverletzung den Schläger abgeben musste. Als ob die Tigers in Sachen Ausfälle (Patrick Ehelechner, Aleksander Polaczek, Greg Leeb) nicht schon genug gebeutelt wären.
Das aber mit Leidenschaft und einer Bombenmoral zu konservieren wissen. Nach einem schönen Angriff über Alain Nasreddine und Fical ließ Andre Savage Jonas aussteigen – 2:1 (54.). Und als die Wolfsburger in der Schlussminute Jonas zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahmen, machte Fical sieben Sekunden vor Schluss den Sack mit einem Kunstschuss endgültig zu. Gerhard Schmid
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